Die anspruchsvolle Tour beginnt bei Kilometer 17,2 der Landstraße Ma-1110. Dort biegt rechts die C/. Àustria (Schild „Refugi Son Moragues“) ab. Auf dieser verweisen nach etwa 300 Metern bei einem geöffneten Tor ein Schild „Refugi“ und rote Pfeile rechts auf einen Karrenweg. Die Piste führt wenig später zu einem Eisentor mit einer Pforte. Kurz darauf ist nach einem Mauerdurchlass die Quelle Sa Rupit, die Quelle des Rotkehlchens, erreicht. Hier befindet sich auch eine Hausruine.

Bei der Font de sa Rupit hat Anfang des 14. Jahrhunderts ein Ereignis stattgefunden, das in den „Rondaies Mallorquines“, den mallorquinischen Volksmärchen, überliefert ist. Demnach ist König Rei Sanxo, der von 1311 bis 1324 Herrscher des Königreichs Mallorca war, auf dem Weg von Valldemossa zu seiner Jagdhütte bei dem Berg Teix mit seinem Tross an der Quelle Sa Rupit vorbeigeritten. Hier traf er auf einen alten Bauern, der dem König ein Glas Wasser anbot.

Rei Sanxo war von der Qualität des Quellwassers so begeistert, dass er dem Olivenbauern die Font de sa Rupit abkaufen wollte. Doch dieser lehnte einen Verkauf mit der Begründung ab, dass er das Wasser für seine Ölbäume benötigen würde. Schließlich haben königliche Boten dem pàges 100 Goldmünzen geboten, doch auch für diese Summe lehnte der Bauer eine Veräußerung der Quelle ab. König Sanxo war von der Hartnäckigkeit seines Untertans so beeindruckt, dass er dem alten Mann per Dekret die Nutzungsrechte an Sa Rupit übertrug. So also die Legende um den König und den Olivenbauern, für den der Erhalt seiner Ölbäume wichtiger war als der Wunsch seines Königs.

Weiter geht es von Sa Rupit geradeaus bis zu einer Gabelung, bei der rechts (Holzschild „refugio“ an einem Baum, Steinpyramide) abzubiegen ist. Fünf Minuten später wird ein Tor mit einer Steintreppe erreicht. Die breite Piste führt nun in immer steiler werdenden Serpentinen weiter nach oben. In einer dieser Spitzkehren sind dann die Font d’es Polls mit ihren Bänken und Tischen und nach weiteren fünf sehr steilen Kurven die Schutzhütte Refugi Son Moragues und das Schneeloch Casa de Neu d’es Cairets erreicht. Bis hierhin ist seit Tourstart rund eine Stunde vergangen.

Die Route verläuft dann von der Schneegrube kurz geradeaus weiter, knickt dann rechts ab und verengt sich zu einem breiteren Pfad, der sich jetzt nicht mehr ganz so steil in einigen Kehren nach oben schraubt (Steinmännchen, rote Punkte). Nach rund 20 Minuten gelangt man zum Sattel Racó Pedut, auf dem eine hohe Steinpyramide und rote Punkte rechts auf einen Pfad verweisen.

Dieser führt zunächst zu einer kurzen Felspassage auf tritt- und griffsicherem Gestein und danach nach wenigen Minuten (Steinmännchen) zu einer Mauer. Hier befindet sich eine Holzleiter, deren Sprossen auf der anderen Seite mit einer Metallkonstruktion verbarrikadiert sind. Der Steinwall kann jedoch fünf Meter links der Leiter problemlos überstiegen werden (kein Verbotsschild).

Hinter der Mauer verläuft jetzt ein Trampelpfad (Steinmännchen) zum Pla de Serp, Schlangenebene, die auch Pla de Mala Garba genannt wird. Der Pfad mündet in einen breiten Weg, von dem rechts (Steinmännchen) der Aufstieg zum Teix beginnt. Der steinige Steig windet sich in sehr steilen Kehren nach oben. Kurz vor dem Gipfel ist dann noch eine kurze Felspassage zu überwinden.

Die Aussicht aus über 1.060 Metern ist phänomenal. Weit im Südwesten glitzert der Puig de Galatzó im Sonnenlicht. Im Süden sind Palma und der Archipel Cabrera auszumachen. Im Nordwesten erheben sich die gewaltigen Steilwände der Tausender Penyal des Migdia, Puig Major und Puig de Massanella.

Anschließend steigt man wieder zu dem breiten Weg ab, biegt dort rechts ab und erreicht nach rund 300 Metern die Quelle Font de Serp mit ihren beiden kleinen Wasserbecken. Von dort verläuft die breite Piste in einigen Spitzkehren sehr steil abwärts in Richtung der Casetes del Rei Sanxo. Man bleibt dabei immer auf dem Hauptweg und gelangt nach 20 Minuten zu den Häusern. Die Casetes sind ungemein idyllisch direkt unterhalb des Puig del Rei Sanxo gelegen. Das älteste Gebäude stammt aus dem 14. Jahrhundert und diente dem König bei der Falkenjagd als Unterkunft. Von seinem Aufenthalt hier soll sich Rei Sanxo auch eine Heilung seines Asthmas versprochen haben.

Nach einer ausgedehnten Pause begibt man sich dann wieder zurück zum Pla de Serp und von dort zur Wegteilung mit der hohen Steinpyramide, bei der rechts abgebogen wird. Der steinige, befestigte Höhenweg, den Erzherzog Ludwig Salvator einst anlegen ließ und der deshalb Camí de s’ Arxiduc genannt wird, verläuft nun in steilen Kehren hinauf zum Puig Gros, dann hinab zum Pla d’Artiges und dann wieder in steilen Kurven hinauf zum es Caragolí.

Von dort bleibt man immer auf der Hauptpiste, ignoriert einen rechten Abzweig, auf dem der Abstieg nach Deià beginnt, und folgt den Steinmännchen und roten Punkten - mit einigen Traumblicken auf die Felsnase Sa Foradada - bis zum Coll de Son Gallard und von hier bis zur Ebene Pla d’es Pouet. Bis hierher sind auf dem Rückweg von den Casetes del Rei Sanxo rund zwei Stunden vergangen.

Auf dem Plateau wird dann bei einer Zisterne links (Steinmännchen) abgebogen. Nach einer Maueröffnung beginnt auf einer sehr holprigen Piste der Abstieg nach Valldemossa. Man bleibt dabei immer auf dem Hauptweg. Nach 20 Minuten ist das Haus Ca’n Massana erreicht. Hier wandert man dann durch die Straßen C/. Oliveres, Ametlers, Hongria, Xesc Forteza in zehn Minuten zur C/. Àustria.

Information

Wegstrecke: 15 km (hin und zurück)

Nettogehzeit: 5 Stunden

Höhenunterschied: 620 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-1110 bis kurz unterhalb von Valldemossa. Bei Kilometer 17,2 biegt rechts die Carrer Àustria ab.

Tourencharakter: Anspruchsvolle Wanderung auf breiten Pisten und steinigen Pfaden, die bei fünf Steilanstiegen gute Kondition erfordert. Auf dem Höhenweg ist Schwindelfreiheit gefragt.

Ausrüstung: Wanderstiefel, Wasser, Kopfbedeckung, Sonnenschutzmittel.

Einkehr: Lokale in Valldemossa.