Die leichte Wanderung startet bei der Hotelruine Rocamar, bei der mehrere Parkmöglichkeiten bestehen. Hinter den baufälligen Gebäuden, neben denen sich ein illegaler, riesiger Müllplatz aus Bauschutt befindet, biegt nach 100 Metern rechts ein Weg ab (Schild „GR 221, Deià, Muleta"). Ein teils gepflasterter Steig führt nun in einigen Kurven steil aufwärts. Rund zehn Minuten nach Tourstart ist nach einem offenen Eisentor eine größere Ebene erreicht, auf der sich terrassierte Hänge mit Olivenbäumen befinden.

Das Plateau wird der Länge nach gequert (Steinmännchen, Holzpfostenpfeile). Es folgt ein weiteres geöffnetes Eisentor, hinter dem die Route ein kurzes Stück geradeaus, dann in einigen gepflasterten und getreppten Serpentinen steil aufwärts verläuft (Steinmännchen). Wenig später ist eine Talsenke erreicht, die auf einem zunächst ebenen, dann steilen Anschnitt umrundet wird.

Oberhalb der Senke gelangt man dann zu dem Haus Muleta de Ca s´Hereu. Seit Tourstart sind nunmehr rund 25 Minuten vergangen. Die schmucke, wunderschön gelegene Bergfinca ist seit vielen Jahren ein Landhotel. Diese gehörte ursprünglich zu der Possessió Muleta Gran, auf die der Wanderer später noch stoßen wird.

Weiter geht´s links von einem Holztor (Schilder „Deià" und „Deià, Muleta, GR 221") auf einem Weg bis zu einer Gabelung, bei der geradeaus (Holzpfostenpfeile) weitergewandert wird. Kurz darauf ist nach einem offenen Tor das kleine Bachbett sa Torrentera zu queren. Danach steigt eine gepflasterte Piste in Kehren kurz an. Man folgt zwei Holzpfostenpfeilen und Steinmännchen bis zu einem offenen Tor.

Der Wanderer befindet sich jetzt auf einem Olivenanbaugebiet, das C´as Avinyons genannt wird und zu den älteren und ertragreicheren Anbaugebieten Mallorcas zählt. Hier sind uralte Ölbäume mit fast surrealistisch anmutenden Wuchsformen zu bestaunen, bei deren Interpretation der Fantasie keine Grenzen gesetzt sind. Manche Betrachter sehen in den verschlungenen Windungen und Spiralen der Stämme sogar Schlangen, Echsen, Drachen oder andere Reptilien.

Nach einem sogleich folgenden weiteren Holztor wird dann sofort rechts (Schild „Refugi de Muleta, Deià, GR 221") abgebogen. Ein breiter Weg umgeht nun das Landgut Muleta Gran, dessen Gebäude links zu sehen sind. Die Possessió gehört mit fast 200 Hektar Grund und Boden zu den größeren Gutshöfen Mallorcas. Ihr Wahrzeichen ist ein gewaltiger Wehrturm, der im 17. Jahrhundert errichtet worden ist. Im Jahr 1685 wurde Muleta Gran in drei Teile aufgeteilt. Einer der Eigentümer bekam das Anwesen Muleta de Ca s´Hereu zugesprochen.

Vorbei an einem kleinen Feld mit Mandelbäumen, die Mitte Januar schon erste Blüten tragen, wird auf der Route einem Holzpfostenpfeil und dann dem Schild „Refugi de Muleta, Deià" gefolgt. Kurz darauf ist bei einer Gabelung rechts (Schild „GR 221, Refugi de Muleta") abzubiegen. Für die Gehzeit vom Landhotel Muleta de Ca s´Hereu bis hierher sind rund 20 Minuten zu veranschlagen.

Ein Karrenweg führt nun kurz darauf zu einem Mauerdurchlass. Dahinter verläuft die Piste (Holzpfostenpfeile) zunächst eben weiterhin durch terrassierte Olivenhaine. Später schlängelt sich ein sehr holpriger Pfad in einigen Kehren hinab in eine kleine Talsenke, wobei nun neben Steinmännchen und Holzpfostenpfeilen auch blaue Markierungen die Richtung zeigen. Die Senke ist von einem Zaun umgeben, da auf dem Areal ein Pony und ein Pferd gehalten werden.

Im Anschluss steigt der Pfad wieder an und führt dann in ständigem Auf und Ab in Richtung Refugi und Leuchtturm Far des Cap Gros, die vom Weitem schon zu sehen sind. Man folgt bei Gabelungen Holzpfostenpfeilen und dem Schild „Refugi de Muleta" und gelangt rund 40 Minuten nach dem Landgut Muleta Gran zu der Schutzhütte Muleta.

Das Gebäude hoch über der Bucht von Port de Sóller wurde von 1912 bis 1944 von der spanischen Marine genutzt. Sie hatte in den Räumen Sende- und Empfangseinrichtungen zur Übermittlung von Telegrafiesignalen installiert. Die Telegrafen waren vor allem im Spanischen Bürgerkrieg von 1936 bis 1939 von großer Bedeutung.

Heute bietet sich dem Wanderer von der Terrasse mit ihren Tischen und Bänken ein herrlicher Weitblick über das Meer. Dabei lässt sich ganz fern am Horizont der Golf von Valencia erahnen. Von der Aussichtsterrasse, auf der sich auch ein Picknick anbietet, sind es nur noch 100 Meter bis zum Far des Cap Gros. Der Leuchtturm wurde 1842 von der Gemeinde Sóller errichtet, später mehrmals modernisiert und mit den jeweils neuesten Lichtquellen ausgestattet. Seine Höhe von 19 Metern wurde allerdings nie verändert.

Der Ausblick 100 Meter über dem Meer ist grandios: Tief unten liegen die Bucht von Port de Sóller sowie der alte und der neue Leuchtturm auf der Punta de sa Creu. Vom Wachturm Torre Picada, der gegenüber zu erkennen ist, schweift der Blick dann über den Puig de Bàlitx, das Küstengebirge Montcaire, den Puig Major, den Penyal Migdia, die Serra de Son Torrella bis hin zum Puig de l´Ofre, den Cornadors und der Serra d´Alfàbia. Auch die hohen Schluchtwände des Barranc de Biniaraix sind von hier sehr gut zu sehen.

Nun sind auf der Straße Ma-1150 vom Leuchtturm noch rund 20 Minuten bis zur Platja d´en Repic in der Bucht von Port de Sóller zu wandern. Am Strand biegt man dann vom Passeig de la Platja auf Höhe des Hotels „Los Geranios" rechts in den Camí des Camp de sa Mar ab und erreicht auf der Straße nach wenigen Minuten wieder die Hotelruine Rocamar.

Infos:

Wegstrecke: 6 Kilometer (Rundtour)

Nettogehzeit: rund 2 Stunden

Höhenunterschied: 200 Meter

Schwierigkeitsgrad: leichte Tour

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-11 nach Sóller und dann Richtung Port de Sóller. Kurz vor Ortseinfahrt (nicht durch den Tunnel bei Port de Sóller, sondern auf der alten Straße zum Hafenort fahren) biegt bei den Schildern „Platja d´en Repic" und „Far des Cap Gros" links die Ma-1134 ab. Rund 200 Meter weiter befindet sich links die Hotelruine Rocamar.

Tourencharakter: Leichte Wanderung auf steinigen Trampelpfaden und breiten Wegen durch traumhaft schöne Olivenhaine. Den Abstieg auf der Straße Ma-1150 zum Strand Platja d´en Repic nimmt man nach diesem Naturerlebnis klaglos in Kauf. Für Kinder geeignet.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Lokale in Port de Sóller.