Die anspruchsvolle Wanderung beginnt auf dem Coll de sa Batalla rechts neben der Terrasse des Restaurants Coll de sa Bataia auf einer breiten Piste. Nach wenigen Metern wird ein offenes Eisentor passiert. Dahinter führt ein holpriger, steiler Fahrweg nach oben. Man gelangt dann zu einer Gabelung und wandert dort geradeaus weiter (zwei Steinmännchen). Schließlich ist eine Viertelstunde nach Tourstart der Coll des Cards erreicht. Eine Metallleiter sowie aus Zweigen und Ästen hergestellte Verstecke weisen den Sattel als Revier von Drosseljägern aus.

Weiter geht es rechts (roter Farbklecks) vom Coll des Cards auf einem Trampelpfad, der zunächst leicht, später steil ansteigend in zehn Minuten (regelmäßig Steinmännchen) bis zum Pas d’en Bartoméu und zu einem Mauerdurchlass verläuft. Von dem Pass führt die Route geradeaus (Steinmännchen) über spitzes Karstgestein weiter. In der Folge zeigen durchgehend vorhandene rote Kleckse und Steinmännchen den Wegverlauf auf einem immer wieder ausgesetzten Pfad und über kurze Felspassagen.

Man gelangt dann zu einer Stelle, von der im Vordergrund der einzeln stehende Puig des Castellot erstmals zu sehen ist. Die Form des Berges macht seinem Namen alle Ehre und vermittelt mit seinen schroff abweisenden Felswänden tatsächlich den Eindruck einer Festung. Der Wanderer wird später aber feststellen, dass er durch einen steilen Steigkamin, den vor Jahrzehnten schon nevaters, Schneesammler, genutzt haben, den Gipfel erklimmen kann.

Doch zunächst signalisieren rote, grüne und blaue Punkte sowie Steinmännchen den Abstieg durch eine Senke, der im Zickzack auf einem steinigen Pfad und wiederum über Karstgestein erfolgt. Man gelangt schließlich zu einer Begrenzungsmauer mit Lücke und danach auf einem Pfad (Steinmännchen) zum Coll de sa Rota. Auf dem bemoosten Sattel befindet sich eine hohe Steinpyramide. Vom Pas d’en Bartoméu bis hierher hat die Gehzeit 35 Minuten betragen.

Rund fünf Meter vor der Steinpyramide auf dem Coll de sa Rota verweist ein Steinmännchen rechts auf einen Pfad. Dieser Wegweiser markiert den Einstieg zum Gipfel des Puig des Castellot. Der Trampelpfad führt dann nach rund 150 Metern zu einem Steinwall. Eine Steinpyramide und ein roter Punkt auf der Mauer zeigen, dass der richtige Einstieg gefunden worden ist.

Nun beginnt auf einem alten Schneesammlerpfad der steile Aufstieg durch einen Kiefernwald. Die nevaters haben an den Abhängen des Puig des Castellot einst ein Schneeloch unterhalten, das heute allerdings im undurchdringlichen Dickicht nur sehr schwer zu lokalisieren ist. Unterdessen ist auch die Piste teils mit Schneidegras und Mastix zugewachsen. Regelmäßig gesetzte Steinmännchen und rote Farbkleckse auf Gestein oder auch an Baumstämmen zeigen aber immer eindeutig die Aufstiegsroute. Man sollte auch auf Knoten im Dissgras achten. Diese Wegweiser knüpfen mallorquinische Wanderer gerne in unübersichtlichem Gelände zur Orientierung.

Im oberen Teil des Waldabschnitts ist noch eine kurze Felspassage (rote Punkte) problemlos zu bewältigen, ehe man dann vor der Nordwestwand des Puig des Castellot steht. In der Felswand befindet sich eine Höhle mit Tropfsteinbildungen. Für den Aufstieg vom Coll de sa Rota bis zu dieser Stelle sind 20 Minuten zu veranschlagen.

Weiter geht es auf einem steinigen Pfad geradeaus (Steinmännchen) mehr oder weniger eben und parallel zur Felswand rund 100 Meter bis zu der Nordostwand des Puig des Castellot. Hier fallen halbrechts oben in einer Entfernung von 10 Metern eine Felsscharte und ein Steinmännchen auf, zu dem aufgestiegen wird.

Nun steht der Wanderer vor dem erwähnten Steigkamin, der die einzige Möglichkeit darstellt, ohne Seil und Haken auf den Gipfel des Puig des Castellot zu gelangen. Die rund 30 Meter lange und ein bis zwei Meter breite Steigrinne verläuft zwischen zwei Felswänden extrem steil nach oben. Die Bodenschicht besteht aus griffigem und trittfestem Gestein und Erde. Rote Farbkleckse und Steinmännchen zeigen beim Aufstieg die sicherste Route. Man findet in dem Steigkanal in Mulden und auf größeren Felsabsätzen auch mehrmals die Möglichkeit zum sicheren Stehenbleiben, um sich in Ruhe die nächsten Schritte und Griffe zu überlegen. Am Ende des Kamins verweist ein Steinmännchen rechts auf einen steinigen Pfad, der über ein Plateau wenig später zum Gipfel des 695 Meter hohen Puig des Castellot führt. Hier steht ein Eisenkreuz, das - wie einer beschrifteten Plakette zu entnehmen ist - die Wandergruppe „Grup Excursionista es Voltors“ Weihnachten 1992 aufgestellt hat. Neben dem Kreuz befindet sich ein beschrifteter Gedenkstein der es Voltors (Mönchsgeier) und in einer Nische und unter einem Dach aus einer Steinplatte ein verwaister Krippenplatz. Die Figuren der Krippendarstellung sind leider verschwunden.

Die Aussicht vom Puig des Castellot ist phänomenal. Der Berg gehört zu den ganz wenigen Gipfeln in der Serra de Tramuntana, von denen das Meer in vier Himmelsrichtungen zu sehen ist: Im Westen beim Puig Roig, im Norden mit der Bucht von Alcúdia, im Osten mit den Stränden bei Cala Millor und im Süden mit der Bucht von Palma. Nicht minder spektakulär ist der Blick auf den Puig Caragoler des Guix, Puig de n’ Alí, Puig de Massanella, die Serra des Teixos und den Puig d’en Galileu. Dass diese Berge eine imposante Gipfelgruppe mit wilden Zinnen, eleganten Pfeilern, spitzen Nasen und mächtigen Steilwänden bilden, ist vom Puig des Castellot besonders eindrucksvoll zu sehen.

Infos

Wegstrecke: 6 km (hin und zurück)

Nettogehzeit: 3 Stunden

Höhenunterschied: 200 m

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-13 bis Inca und auf der Ma-2130 Richtung Kloster Lluc bis zum Coll de sa Batalla und zu dem Restaurant Coll de sa Bataia.

Tourencharakter: Der Kletteraufstieg zum Gipfel des Puig des Castellot ist anspruchsvoll und erfordert eine einfache Klettertechnik und absolute Trittsicherheit. Dies gilt entsprechend auch für den Abstieg. Rückroute auf dem Hinweg.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Bar und Restaurant Coll de sa Bataia auf dem Coll de sa Batalla, montags Ruhetag,

oder Bar im Kloster Lluc.