Die mittelschwere Tour beginnt vor den ersten Häusern der Siedlung Betlem. Dort biegt von der Landstraße Ma-3331 bei Kilometer 7,5 rechts ein breiter Weg ab. Zwei Schilder – „Cases de Betlem, Ermita de Betlem" und „s´Alqueria Vella" – zeigen, dass der richtige Einstieg gefunden worden ist. Schon bald fällt auf der linken Seite ein großes Gebäude auf, bei dem es sich um eine ehemalige spanische Kaserne handelt. In dem Gebäude ist nun ein Freizeitzentrum für Kinder und Jugendliche untergebracht.

Kurz darauf werden auf der breiten Piste die Cases de Betlem erreicht. Bei diesen verlassenen Häusern und Stallungen zweigt man zunächst rechts und zehn Meter weiter links (Schild „Ermita de Betlem, s´Alqueria Vella") ab.

Ein teils gestufter Pfad verläuft dann in Kehren aufwärts, wobei Holzpfostenpfeile und Steinmännchen die Richtung zeigen. Schließlich werden nach einem steilen Aufstieg zwei Mauerdurchlässe erreicht.

Dahinter führt die Route links (Holzpfostenpfeil) in den Talkessel Comellar des Grau und windet sich dann rechts (Steinmännchen) in einigen Serpentinen weiter steil nach oben. Rund 45 Minuten nach Tourstart gelangt man dann bei einer langen Begrenzungsmauer zu einem Sattel und wandert dort geradeaus rund 150 Meter weiter bis zu einer Gabelung. Von dieser Stelle bietet sich rechts ein schöner Blick auf die Ermita de Betlem.

Bei der Gabelung verweist das Schild „s´Alqueria Vella, Albarca" links auf einen Pfad, der ein kurzes Stück durch ein Kiefernwäldchen führt und sich dann gleich nach rechts wendet. Nun ist es ratsam, sich den weiteren Routenverlauf einzuprägen. Halblinks oben sind zwei Bergmassive zu erkennen. Der Erstere ist der Puig de Sa Creu, auf dessen Gipfel mit bloßem Auge ein großes Kreuz zu erkennen und der das erste Etappenziel ist. Daneben erhebt sich nordöstlich die Talaia Freda de Morei. Geradeaus sind ein Sattel und Mauern auszumachen, in deren Richtung zunächst aufgestiegen wird.

Ein Trampelpfad verläuft jetzt oberhalb der Comellar des Grau erst eben bis zu einem Mauerdurchlass, bei dem sich das Schild „Parc natural de la Península de Llevant" befindet. Wenig später wird eine Quelle mit einem Wasserbecken passiert. Die Piste steigt nun in engen Kurven (Steinmännchen) steil an. Man gelangt dann – rund 25 Minuten nach dem Abzweig mit dem Schild „s´Alqueria, Albarca" – zu den Mauern und dem Sattel, die von unten zu sehen waren, und einem weiteren Mauerdurchlass.

Weiter geht es links von der Bresche (Steinmännchen) auf einem teils mauergestützten Pfad aufwärts bis zu einer Hochebene, auf der sich der Coll de sa Truja befindet. Hier verweisen zwei Steinpyramiden nach links (rechts beginnt der Abstieg zur Finca s´Alqueria Vella).

Ein steiniger, teils ausgesetzter Trampelpfad führt nun weiterhin aufwärts, wobei regelmäßig gesetzte Steinmännchen und rote Punkte die Richtung zeigen. Rund 20 Minuten nach dem Abzweig bei dem Mauerdurchlass ist eine Abbruchkante mit Steilabgängen erreicht. Von dort wandert man rechts auf einem undeutlichen Pfad (Steinmännchen, rote Kleckse) weiter bis zu einer Ebene und zu einer Mauer mit Öffnung. Dahinter lotsen wiederum rote Punkte und Steinmännchen den Wanderer im Zickzack durch wegloses, felsiges Gelände auf den Gipfel des Puig de sa Creu, Berg des Kreuzes, der 30 Minuten nach der Abbruchkante erreicht ist.

Einer Inschrift auf dem etwa zwei Meter hohen Eisenkreuz ist zu entnehmen, dass es den Namen „Österreicher-Kreuz, Cruz ­Austriaca" trägt. Welchen Hintergrund diese Bezeichnung hat, wird nicht erläutert. Der Wanderer findet in einer Blechdose auch ein Gipfelbuch vor, das im Juni 2008 angelegt worden ist, und kann aus einer Höhe von 492 Metern einen fantastischen Blick auf die Bucht von Alcúdia und das Meer bei Colònia de Sant Pere sowie die Strände von Son Serra de Marina, Son Real, Ca´n Picafort und Es Comú genießen.

Nach einer ausgedehnten Pause macht man sich dann auf den Weiterweg zur Talaia Freda de Morei. Steht der Wanderer mit dem Rücken zum Eisenkreuz, kann er links oben die Gipfelsäule des Berges erkennen. Das erste Etappenziel ist jedoch eine rund 500 Meter entfernt liegende, einzeln stehende, etwa zehn Meter hohe Felsspitze.

Die Route verläuft also links von dem Kreuz zuerst ein kurzes Stück entlang einer Mauer und dann hinunter (Steinmännchen) zum Scheitel einer Talsenke. Von dort wird halbrechts (Steinmännchen) wieder aufgestiegen und dabei die markante Felsspitze umgangen. Kurz darauf ist der Scheitel einer weiteren Talsenke erreicht. Von hier beginnt der Gipfelanstieg im steilen Zickzack durch karstiges Gelände (Steinmännchen). Schließlich ist 30 Minuten nach dem Start vom Puig de sa Creu der Gipfel der Talaia Freda de Morei mit seiner Vermessungssäule, die auf einem Sockel steht, erreicht. Der Berg ist der höchste Gipfel des Mittelgebirges Serra de Llevant, dessen Ausläufer hier im Nordosten Serra d´Artana genannt werden.

Die Fernsicht aus einer Höhe von 564 Metern ist spektakulär. Der Blick schweift von der Küste bei Cala Ratjada über die Strände bei Cala Millor bis zum Meer bei Portocolom. Im Westen und Nordwesten erheben sich die Tausender Teix, l´Ofre, Sa Rateta, Puig de Massanella und der Tomir. Auch die Bucht von Pollença und das Cap Formentor sind auszumachen. Aber auch der Blick auf die nähere Umgebung zeigt die ganze wilde Schönheit der Halbinsel Ferrutx mit ihren markanten Bergen, Talsenken und Schluchten.

Infos

Wegstrecke: 13 km (hin und zurück)

Nettogehzeit: 4,5 Stunden

Höhenunterschied: 564 km

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-15 bis Artà, dort auf der Ma-12 Richtung Ca´n Picafort und dann auf der Ma-3331 Richtung Colònia de Sant Pere und Urbanisation Betlem bis Kilometer 7,5. Hier befindet sich auch eine Parkbucht.

Tourencharakter: Mittelschwere Wanderung auf steinigen Pfaden und über wegloses Karstgestein. Rückweg auf der Hinroute.

Hinweis: Den Abstieg von der Talaia Freda über den Südostkamm und dann durch zwei Talsenken sollte man vermeiden, da er nicht gekennzeichnet ist und mit seinem zerklüfteten und mit dornigen Pflanzen übersäten Areal nur auf sehr mühsame Weise zu bewältigen ist.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Lokale in Artà.