Die leichte Wanderung beginnt am Coll de sa Gramola kurz vor Kilometerstein 106 der Landstraße Ma-10, die von Andratx nach Pollença führt. Links der Straße befindet sich ein Parkplatz, bei dem bei einem Schild, das vor Waldbrandgefahr warnt, geradeaus ein breiter Weg beginnt. Die Waldpiste führt zunächst eben, dann leicht ansteigend aufwärts. Rechts liegt ein Wochenendhäuschen mit einem Gemüsegarten.

Der Karrenweg, Camí de ses Basses genannt, verläuft dann wieder eben weiter, wobei man Abzweige ignoriert und auf der Hauptpiste bleibt. Bei einer kleinen Finca bietet sich ein spektakulärer Ausblick auf das Meer und die Küstenlandschaft. Rechts ragen die spitzen Hochklippen Puig Roig und Penyals de s´Evangèlica empor. Tief unten ist das Landgut Es Ratjolí und der gleichnamige Torrent zu erkennen. Schließlich gelangt man zu einem Areal, auf dem verkohlte Baumstümpfe auf einen Waldbrand hinweisen. Nach einer über die Piste gespannten Kette wird bei einer Gabelung rechts (roter Pfeil, Steinmännchen) abgebogen.

Vorbei an einer Steinhütte, die Es Campàs genannt wird, steigt der breite Weg in Kurven an und führt dann zum Collet de sa Pedrissa. Die Gehzeit vom Parkplatz bis zu dem Sattel hat rund 30 Minuten betragen. Blickt der Wanderer hier zurück, kann er einen großartigen Ausblick auf die Berge Penyal de n´Anglada, Puig des Voltor und Puig des Campàs mit ihren imposanten Steilwänden und spitzen Zinnen genießen. Besonders beeindruckend ist vom Collet de sa Pedrissa aber der Blick auf den 926 Meter hohen Tafelberg Mola de s´Esclop. Mit bloßem Auge ist sogar die Caseta de n´Aragó zu erkennen. Die Steinhütte hat Anfang des 19. Jahrhunderts Dominique François Aragó als Unterkunft gedient. Der französische Physiker und Astronom führte von dort oben Vermessungen des Meridianbogens durch.

Weiter geht es von dem Collet de sa Pedrissa (Steinmännchen) auf der breiten Piste in langen Serpentinen abwärts. Dabei sind links unten Talsenken zu sehen, an deren Abhängen noch viele – teils eingestürzte und zugewachsene – Terrassenmauern auffallen. Diese Mauern sind Relikte aus einer Zeit, in der das Areal noch bewirtschaftet war. Dokumente aus dem Jahr 1232 belegen die Existenz der Possessió de la Gramola in dieser Gegend. Der Gutshof hat auch dem Coll de la Gramola seinen Namen gegeben. Eine weitere Possessió existierte im 13. Jahrhundert mit dem Namen Puyalmessen, die später Ses Basses genannt worden ist. Ab dem 16. Jahrhundert haben die Gehöfte Alcaría de las Perpinyás und Es Campàs die terrassierten Felder bewirtschaftet. Neben Ölbäumen wurden auch Getreidesorten angebaut sowie Schafe, Ziegen und Schweine gehalten.

Auf der breiten Piste werden dann in einer Linkskurve zwei Steinmännchen, die rechts auf einen Pfad verweisen ignoriert. Geradeaus führt die Route auf dem Karrenweg zu einer Wegteilung, bei der man auf der Hauptpiste bleibt (Steinmännchen, roter Pfeil, Schrift „Trapa"). Ein bald folgender linker Abzweig wird ebenfalls nicht beachtet. Hier ist links etwa 100 Meter entfernt die restaurierte Hütte Ca´n Pep Serra zu sehen. Wenig später wird dann die Steinhütte Caseta de ses Basses erreicht. Beide Schuppen haben einst zu dem Gutshof Ses Basses gehört. Die Gehzeit vom Collet de sa Pedrissa bis hierher hat rund 30 Minuten betragen.

Weiter geht es rechts (Steinmännchen, rote Pfeile und Kleckse) von der Steinhütte wenige Meter auf einem Weg, dann links auf einem Pfad. Dieser führt hangwärts (Steinmännchen) nach oben. Beim Aufstieg hat man immer wieder einen herrlichen Ausblick auf das Meer und die wild zerklüftete Küstenlandschaft von Estellencs. Der Wanderer gelangt dann zu einem kleinen Sattel mit einer Steinpyramide, biegt dort links und bei zwei bald folgenden Steinhaufen jeweils rechts ab. Die Pfad verläuft zunächst nach oben (Steinmännchen), dann kurz nach unten, um dann wiederum anzusteigen. Schließlich gelangt man zu einer Hochebene, die längs bis zu einer sehr hohen Steinpyramide gequert wird. Die Gehzeit von der Steinhütte Ca´n Jaume de Son Armand bis hierher hat rund 30 Minuten betragen.

Bei der Steinpyramide wird dann rechts auf einen Pfad abgebogen und nach etwa 100 Metern der Aussichtpunkt Mirador d´en Josep Sastre erreicht. Von der 400 Meter über dem Meer gelegenen gemauerten Brüstung präsentiert sich die Insel Dragonera mit ihrer ganzen Schönheit. Rechts vom Mirador führt ein Pfad wenige Meter aufwärts. Hier ist die bizarre Klippenlandschaft bei Estellencs und Banyalbufar zu bestaunen. Bei guter Fernsicht sind sogar die Punta de Sóller, der Puig de Bàlitx, der Torre de na Seca und das wilde Küstengebirge Montcaire auszumachen.

Für den Aufstieg zum Puig de ses Basses begibt man sich wieder zurück zu der hohen Steinpyramide. Geradeaus erhebt sich der Puig de ses Basses, der an seiner geodätischen Säule zu erkennen ist. Man biegt (roter Pfeil und rote Kleckse) nun auf den breiten Pfad ab, der zum ehemaligen Trappistenkloster La Trapa führt. Rund 50 Meter weiter verweist kurz nach zwei Steinpyramiden ein Steinmännchen nach links. Die Route verläuft nun im Zickzack über niedriges Karstgestein. Steinmännchen oder andere Markierungen gibt es nicht. Der Aufstieg von knapp 90 Höhenmetern ist aber kein Problem, weil man sich unten die Lage der Vermessungssäule gemerkt hat.

Nach etwa einer Viertelstunde ist der 493 Meter hohe Gipfel des Puig de ses Basses erreicht. Von hier oben reicht die Fernsicht bis zur Inselgruppe Illes Malgrats bei Santa Ponça und zum Naturschutzgebiet Refaubetx bei Portals Vells. Beieindruckend auch der Blick auf den Puig de Galatzó und den Puig de na Bauçà bei Galilea.

Anfahrt von Palma:

Auf der Ma-1 nach Andratx und dort auf der Ma-10 Richtung Estellencs bis kurz vor Kilometer 106. Hier befinden sich der Coll de sa Gramola und ein Parkplatz.

Tourencharakter:

Leichte Wanderung auf breiten Wegen, Trampelpfaden und über flaches Karstgestein. Beim Mirador d´en Josep Sastre ist Schwindelfreiheit notwendig. Rückweg auf der Hinroute.

Ausrüstung:

Wanderstiefel, Wasser, Proviant.

Einkehr:

Lokale in Andratx.