Von Kirsten Lehmkuhl

Kunst und Wein gehören zusammen", sagt der Präsident der Denominación de Origen Binissalem, Pere Calafat. Und das war nicht zuletzt auch ein Grund dafür, warum die Winzer, die diese geschützte Herkunftsbezeichnung für ihre Tropfen verwenden, ihre neuen - und alten - Weine am Dienstag (6.5.) im Kunst-Museum Es Baluard in Palma vorstellten. ýWas wir brauchen, sind neue Impulse für die Weinvermarktung", sagt Calafat. Und dazu gehören auch solche öffentlichen Weindegustationen an ausgewählten Orten, die nicht einmal Eintritt kosten.

ýDie D.O. Binissalem wird zudem eine Werbeagentur beauftragen, eine Vier-Jahres-Strategie in Sachen Marketing auszuarbeiten", so Calafat, der selbst Chef der Öko-Bodega Jaume de Puntiró in Santa Maria ist. Unter den elf Weingütern bei der diesjährigen Präsentation waren unter anderen José L. Ferrer (Binissalem), Ca Sa Padrina (Sencelles), Vins Nadal (Binissalem), Celler Can Ramis (Sencelles) und das Urgestein Sebastián Pastor (Santa Maria) vertreten. Mit dabei auch die Bodega Vinicola Biniagual (Biniagual), die der deutschen Unternehmerfamilie Graf gehört - und die mit einem ihrer tintos vor kurzem für Aufsehen gesorgt hatte, weil dieser von einer hochkarätig besetzten Jury im Auftrag der Zeitung ýEl Mundo" als ýbester neuer spanischer Wein" gekürt worden war.

Auch die Firma Túnel war präsent, aber eben nicht mit Likören und den berühmten Kräuterschnäpsen Hierbas, sondern mit Wein, den sie seit drei Jahren in der betriebseigenen Bodega Tianna Negre keltert. Vorzeigetropfen ist ihr 2007er Ses Nines, eine Coupage aus Mantonegro, Syrah und Callet, der sechs Monate in Fässern aus französischer Eiche ausgebaut wurde - und für rund sechs Euro zu haben ist. Traditionsbodega Macià Batle war gleich mit ihrer ganzen Palette von Produkten gekommen. Denn längst bietet das Weingut in Santa Maria nicht mehr nur edle Rebensäfte, sondern auch Konfitüren, feines Olivenöl, sogar Schokolade an.

Toni Ramis von der Bodega Ramanyà ließ vergnügt die Korken knallen. Der junge Winzer aus Santa Maria war der Erste, der auf der Insel einen Rosé-Sekt auf den Markt gebracht hatte. Den prickelnden Schaumwein namens Goig serviert er liebend gern zu Spanferkel, erzählt er. Schließlich habe der ýsehr viel Körper". Doch mit einer solchen Kombination steht er ziemlich allein. ýAuf Mallorca gibt es überhaupt keine Tradition, Sekt zu einem Hauptgericht anzubieten, schon gar nicht zu einem so deftigen", sagt Ramis. Sekt trinkt man eher zum Dessert. Dennoch konnte er mit dem Brut-Sekt auf Basis von Mantonegro-Trauben einigen Erfolg erzielen. So waren manches Mal waren die Flaschen schon wenige Wochen nach der Abfüllung gänzlich ausverkauft (um 9,50 Euro).