An die 600 Jahre residiert die ­Familie Cañellas schon in dem Landgut „Torrent Fals". Bis in die 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts arbeiteten ihre Mitglieder vorzugsweise als Winzer. Seitdem werden zwar immer noch drei verschiedene Traubensorten rund ums Anwesen angebaut, aber die Trauben verkauft Chef Pedro ­Cañellas (39) an andere Bodegas. Vor acht Jahren hat er das Haus gründlich umgebaut und in ein schickes Landhotel verwandelt.

Tag 1

Morgens: Ankunft – nach einer kurzen Fahrt durch ein Weinfeld kommt die dezent ­modernisierte Natursteinfinca in den Blick. Viele historische Details wurden beibehalten. Alle Zimmer sind stilvoll eingerichtet, woran die Mutter des Hausherrn großen Anteil hatte. TV, Minibar, Klimaanlage und Heizung sowie bemerkenswert große Badezimmer mit Wanne und integrierter Dusche – es ist alles vorhanden. Speziell Zimmer 6 besticht durch eine Dachterrasse, von der man den weiten Blick übers Land hinüber zu den Bergen genießen kann. Auch Zimmer 3 verfügt über eine Terrasse, allerdings ohne Panoramablick.

Tagsüber ist das Highlight in der warmen Jahreszeit eine Bootsfahrt mit dem Hausherrn an der südlichen Küste entlang bis nach Cabrera. Die Halbtagestour kostet 200 Euro, ganztägig 350 Euro (bis zu acht Personen). Für zwei Personen etwas teuer, aber man kann sich ja mit anderen Gästen zusammentun. Für Essen und Getränke ist gesorgt. Apropos: Wer acht Tage oder länger bleibt, darf gratis schippern.

Alternativ kann man einen Wanderführer mieten (20 bis 25 Euro / Stunde je nach Tour), einen Ausritt buchen oder sich einen erfahrenen Physiotherapeuten für Relax­massagen kommen lassen (circa 50 Euro/Stunde). Die Buchung sollte mindestens 24 Stunden vorher erfolgen.

Wem das alles zu viel ist, steht im Sommer der große Überlaufpool (14 x 6 x 1,85 Meter) samt sehr schöner Terrasse zur Verfügung.

Abends bereitet die hauseigene Köchin exklusiv für die Fincagäste ein Menü zu (zwei Gänge für 24 Euro, drei für 33 Euro). Bis mittags kann man sich dafür anmelden. Die Küche ist mediterran-mallorquinisch, es werden einheimische Produkte verarbeitet. Die Gäste können selbstverständlich auch Sonderwünsche anmelden. Gespeist wird in der ehemaligen, zu einem gemütlichen Essraum umgestalteten großen Finca-Küche samt Kuschelecke am Kamin und Spieltisch in einer Nische. Den Absacker trinkt man im spektakulären Salon, dem früheren Hauptraum der Bodega. Hohe Decken, indirektes Licht, gemütliche Möbel und alte Gerätschaften aus der Weinproduktion machen hier die Atmosphäre aus – ebenso wie eine dekorative alte Ölpresse, die allerdings hinzugekauft wurde. Die große Auswahl an der Bar lockt verführerisch …

Tag 2

Morgens wartet ein internationales Frühstück, mit mallorquinischen Spezialitäten angereichert. Die Köchin macht auch gerne Eierspeisen und backt täglich eine andere coca. Wenn es keinen direkten Folgegast gibt, darf man das Zimmer bis abends benutzen. Ansonsten wird das Gepäck natürlich sicher aufbewahrt. Oder aber man bleibt einfach der Gemütlichkeit halber noch eine Nacht …

Sofern die Auszeit an einem Wochenende stattfindet, lockt im benachbarten Dorf Santa Maria del Camí der sonntägliche Markt. Dorthin gelangt man zu Fuß oder aber mit dem Fahrrad (die Räder eines ­Kooperationspartners können auf der Finca gemietet werden). Auch lohnt ein Besuch der traditionellen Zungenstoff-Textilwerkstatt Bujosa. Anschließend lässt sich entweder in Santa Maria einkehren oder aber ins Hotel zurückkehren, um sich dort mit Leichtem wie Salaten, Carpaccios oder pa amb olis zu stärken.

Nachmittags dann noch einmal Entspannung am Pool mit Blick auf Weinberge und Olivenbäume. ­Apropos Oliven: Zum Abschied gibts von Pedro Cañellas noch ein ­Fläschchen mit dem hauseigenen Olivenöl, das bei den Mahlzeiten so köstlich gemundet hat.