Der Betrug bei der Online-Vermietung von Ferienhäusern macht auch vor Mallorca nicht halt. Jedes Jahr werden hunderte von Touristen im Internet hereingelegt.

"Wir mieteten ein Ferienhaus in Deià. Anfangs waren die Vermieter sehr aufmerksam. Eine Frau beantwortete alle unsere Mails", berichtet ein User in einem Reiseforum. "Wir überwiesen das Geld im Voraus. Sie bestätigten den Eingang und seitdem herrscht Stille. Einige Wochen vor der Reise ging niemand mehr ans Telefon und auch bei Google war keine Spur mehr von den Leuten zu finden, mit denen wir geredet hatten. Wir haben 3.200 Euro verloren. Unsere Ferien sind ruiniert."

Erfahrungsberichte wie diesen gibt es zu Dutzenden auf Reiseportalen wie TripAdvisor. Es sind die Erzählungen von Mallorca-Touristen, die bei ihrer Suche nach einem Ferienhaus betrogen wurden. Informationen von Reiseveranstaltern zufolge gehen die Betrüger immer professioneller vor. Mit attraktiven Websites ködern sie die potentiellen Urlauber, nur um dann zu verschwinden.

Allein in Groß Britannien registrierten die Behörden im Jahr 2017 rund 1.630 Anzeigen hintergangener Touristen, im Durchschnitt verloren sie 2.400 Euro, berichtet jetzt die britische Zeitung The Guardian. "Nachdem ich das Geld überwiesen hatte, versuchte ich, wieder auf die Homepage der Vermieter zu kommen, aber es gab Fehlermeldungen. Als ich bei Google den Namen eingab, fand ich viele Beschwerden über ihn, aber es war zu spät", zitiert die Zeitung ein Opfer.

Verbraucherschutzorganisationen auf den Balearen wie Consubal würden häufig kontaktiert. "Wir erhalten sehr viele Beschwerden. Nicht nur, weil das gemietete Ferienhaus gar nicht existiert, sondern vor allem, weil das Haus überhaupt nicht den zuvor beschriebenen Angaben entspricht. Da fehlt dann plötzlich der versprochene Meerblick oder ähnliche Dinge", so der Consubal-Sprecher Alfonso Rodríguez Sánchez.

Echte Anbieter von Ferienwohnungen geben derweil Tipps, um Betrug vorzubeugen. Unter dem Titel "Wie vermeide ich ein Alptraum-Ferienhaus auf Mallorca" rät die Vermietungsgesellschaft "Nord Villas Pollença" in ihrem Blog beispielsweise, denjenigen Vermietern grundsätzlich zu misstrauen, die auf direkte Banküberweisungen bestehen. Legale Agenturen arbeiteten in der Regel mit Kreditkartenabbuchungen über PayPal. Zudem sei es ratsam, Werkzeuge wie Google Maps zu benutzen, um zu sehen, ob die vorgegebenen Immobilien tatsächlich existieren. /somo