Aufbruch statt Gejammer: Während aus der mallorquinischen Tourismus-Branche im Allgemeinen hauptsächlich Klagelaute zu vernehmen sind, gibt es einen Bereich, der richtig brummt. Die Kreuzschifffahrt boomt. Immer mehr Schiffe steuern Mallorca an.

Ende des Jahres soll laut Hafen-Sprecher Raimond Jaume Jaume ein neuer Rekord von mehr als 500 Stopps und weit mehr als einer Million Passagiere erreicht werden. Für das Jahr 2009 wird ein neuerlicher Anstieg der Besuche von Kreuzfahrtschiffen erwartet.

Dass das deutsche Kreuzschifffahrts-Unternehmen Aida Cruises Palma nun zum Heimathafen im westlichen Mittelmeer erklärt, passt da gut ins Bild. An Bord der AidaDiva in Palmas Hafen unterzeichneten Aida-Vizechef Michael Ungerer und der Leiter der balearischen Hafenbehörde (APB), Francesc Triay, am Freitag (31.10.) eine entsprechende Vereinbarung.

Demnach laufen ab sofort ­Aida-­Schiffe Palmas Hafen auch in der Nebensaison von November bis März regelmäßig an. Insgesamt sind in diesem Zeitraum 14 Stopps der Aida­Cara und zwei der AidaDiva geplant. Palma ist dabei Ausgangs- und Endpunkt der Reisen, dort finden auch die umfangreichen Check-in-Formalitäten statt. Von Mallorca geht es etwa nach Neapel, Rom, Marseille und Barcelona oder aber nach Malta, Kreta und Kairo.

Als Gegenleistung verspricht die Hafenverwaltung dem Unternehmen trotz mangelnder Anlegeplätze stets mindestens zwei freie Anlegestellen für die Aida-Schiffe. Außerdem will der Hafen die Anlegestellen für die Kreuzfahrtschiffe ausbessern, damit diese leichter anlegen können, und auch den Check-in-Bereich modernisieren. Am Tag der Unterzeichnung der Absichts­erklärung hatten bereits in den frühen Morgenstunden gleich drei Aida-Schiffe in Palma festgemacht: Neben der AidaDiva lagen auch die AidaVita und die AidaCara im Hafen. Nachdem die Passagiere einen Tagesausflug auf die Insel gemacht hatten, fuhren die Schiffe gegen 22 Uhr wieder weiter.

Als symbolisches Zeichen der Bedeutung Mallorcas für das Kreuzschifffahrts-Unternehmen aus ­Rostock soll in Palma im kommenden April auch das neue Schiff ­AidaLuna getauft werden. „Das ist das erste Mal, dass ein deutsches Kreuzschifffahrts-Unternehmen eine Schiffstaufe außerhalb Deutschlands macht", betonte Ungerer die Bedeutung der Tauf-Premiere. Auf die Taufpatin an diesem 4. April 2009 darf man gespannt sein. In der Vergangenheit schleuderten etwa die deutschen Top-Models Heidi Klum und Eva Padberg die Champagner-Flaschen auf die neuen Aida-Schiffe.

Aida Cruises und Palmas Hafen arbeiten bereits seit Jahren erfolgreich zusammen. Seit 1996 fährt die Flotte mit dem Kussmund die Insel an. Laut dem Unternehmen machen etwa die kurzen Flugzeiten Palma für Gäste aus dem deutschsprachigen Raum attraktiv. „Die Zusammenarbeit mit Mallorca läuft hervorragend. Palmas Hafen ist für uns ein zuverlässiger Partner und sehr wichtig für uns", sagte Ungerer bei seinem Mallorca-Besuch.

Laut eigenen Angaben ist das Unternehmen Aida Cruises in der Kreuzschifffahrts-Branche die Nummer eins nach Umsatz und Passagieren in Deutschland. Die Flotte besteht derzeit aus fünf Clubschiffen: AidaCara, AidaVita, AidaAura, AidaDiva und AidaBella. Bis 2012 ist ein massiver Ausbau der Flotte geplant. Das Unternehmen lässt derzeit bei der Meyer Werft in Papenburg weitere Schiffe einer neuen Aida-Generation bauen. Im Jahr 2012 sollen insgesamt neun Aida-Schiffe unterwegs sein.

Im Jahr 2007 machte Aida Cruises einen Umsatz in Höhe von 451 Millionen Euro und beförderte 259.000 Passagiere. Aktuell werden 3.200 Mitarbeiter aus 25 Ländern beschäftigt. Der Großteil arbeitet dabei an Bord der Schiffe. Rund 2.700 Mitarbeiter sind dort im Einsatz, 500 an Land. Für das Jahr 2012 rechnet das Unternehmen mit einem Anstieg der Mitarbeiterzahl auf rund 6.000.