Nach dem schweren Sturm über Mallorca am vergangenen Mittwoch werden nun die Schäden gesichtet. Bei der Ortspolizei in Palma wurden Vorwürfe laut, dass man zu spät über die orkanartigen Winde gewarnt worden sei. Als die Alarmstufe Orange gegen 11.30 Uhr ausgelöst wurde, seien die Einsatzkräfte schon seit Stunden in vollem Einsatz gewesen, hieß es. In der Notrufzentrale der Landesregierung wird darauf verwiesen, dass die Alarmstufe ab 10:14 Uhr galt, drei Minuten, nachdem die Unwetterwarnung eingangen sei. Besonders in den Gemeinden Calvià und Andratx wird jedoch kritisiert, dass man erst gewarnt worden sei, als das Wetter-Chaos bereits ausgebrochen war. Der Leiter des meteorolischen Instituts in Porto Pí, Agustí Jansà, erklärte, man habe zunächst lediglich Windgeschwindigkeiten bis zu 70 oder 80 statt mehr als Stundenkilometern erwartet.

In Port d'Andratx beklagen Bootsbesitzer unterdessen Plünderungen in den zahlreichen beschädigten Booten. Einige Besitzer übernachteten deswegen in den Yachten. Unter Kontrolle ist unterdessen ein leckgeschlagenes Schiff im Gebiet von La Romana in Peguera, das der Sturm an die Felsen getrieben hatte. Aus dem Schiffstank wurden am Donnerstag rund 20.000 Liter Diesel geborgen.