Jaume Matas, der frühere balearische Ministerpräsident und Vorsitzende der Volkspartei (PP) auf den Balearen, hat auch nach seinem Ausscheiden aus der Politik monatlich Geld von seiner Partei erhalten. Wie die mallorquinische Presse am Sonntag berichtete, erhielt der Politiker von Juli 2007 bis Juni 2008 monatlich rund 5.000 Euro. In dieser Zeit hatte Matas kein Parteiamt mehr inne und arbeitete in Washington in der Privatwirtschaft.

In der Volkspartei auf den Balearen zeigte man sich "überrascht" über die Zahlungen und verwies auf die Parteiführung in Madrid, die die Beträge überwiesen habe. "Die Balearen-PP hat in dieser ganzen Zeit nicht einen Euro an Matas gezahlt", sagte Generalsekretär Guillermo Estarellas. In Madrid wurde eine Stellungnahme bislang abgelehnt. Bei den regierenden Sozialisten ist von einem "Skandal" die Rede.

Matas war aus der Politik ausgeschieden, nachdem seine Partei im Frühjahr 2007 die absolute Mehrheit auf den Balearen verloren hatte und in die Opposition musste. Den Parteivorsitz hat Rosa Estarás übernommen - für ein Monatsgehalt, das offenbar deutlich unter den jetzt bekannt gewordenen Zahlungen an Matas liegt.