Die Wirtschaftskrise wird Spanien nach einer Prognose der Zentralbank noch schlimmer treffen als bislang angenommen. In diesem Jahr werde die spanische Wirtschaft voraussichtlich um drei und im Jahr 2010 um ein Prozent schrumpfen, teilte die Bank von Spanien am Freitag in ihrem Konjunkturbericht in Madrid mit. Eine Erholung setze erst Ende des kommenden Jahres ein.

Die spanische Regierung hatte für 2009 einen Rückgang der Wirtschaftskraft um 1,6 Prozent und für 2010 ein Wachstum von 1,2 prognostiziert. Nach den Erwartungen der Zentralbank wird die Arbeitslosenquote in Spanien in diesem Jahr auf 17,1 und im kommenden Jahr auf 19,4 Prozent steigen. Spanien hat schon jetzt mit 15,5 Prozent die höchste Arbeitslosenquote in der Europäischen Union.

Das Haushaltsdefizit in Spanien könne in diesem und dem nächsten Jahr auf acht Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) steigen, wenn die Regierung bei der Neuverschuldung nicht gegensteuere. Nach dem EU-Stabilitätspakt ist nur ein Budgetdefizit von maximal drei Prozent zugelassen.

Wirtschafts- und Finanzminister Pedro Solbes räumte ein, dass die Konjunktur in Spanien die Talsohle noch nicht erreicht habe. "Die Prognose der Zentralbank deutet an, in welche Richtung die Dinge sich entwickeln können", sagte der Minister.