In „Manta, Manta" spielte Schauspielerin Tina Ruland an der Seite von Til Schweiger 1991 noch die Friseuse „Uschi" und galt als Klischee-Blondine. Mittlerweile ist das ehemalige Playmate auf feministische Rollen umgestiegen. Im ARD-Fernsehfilm „Sommerlicht", der im August bei Artà gedreht wurde und 2010 ausgestrahlt wird, spielt sie im Geschlechterkampf mit Florian Fitz ­alias „Enrico" eine eher devote Ehefrau, die ihre Krisen durchmacht, später aber den Spieß umdreht und sich sogar mit der Schwiegermutter „Lea Walter" alias Ruth Maria Kubitschek verbündet, um ihrem Gatten beim Ausverkauf des Familien­erbes einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Weitere Details des Drehbuchs will Ruland im Gespräch mit der Mallorca Zeitung nicht preisgeben. Schließlich soll den Fernsehzuschauern ja nicht die Spannung und der Spaß am Film genommen werden. Die 42-Jährige, die nach dem Abitur eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau machte und von Regisseur Michael Pfleghar entdeckt wurde, ist heute eine vielseitige Schauspielerin und verkörpert gerne starke Frauen, auch im „Traumschiff". Oder im 2008 produzierten Fernsehfilm „Ferienhaus auf Ibiza", in dem sich alles um eine unangepasste alleinerziehende Mutter dreht, die im Urlaub mit den Problemen einer Großfamilie zu kämpfen hat.

Privat ist Tina Ruland allein­erziehend und hatte den vierjährigen Sohn Jahrvis im August auch zu den „Sommerlicht"-Dreharbeiten in Artà mit dabei. Eine eigens als Kindermädchen engagierte Studentin nahm der beruflich engagierten Schauspielerin praktischerweise ein paar Wochen die Erziehungsarbeit ab.

Von ihrem zeitweiligen Lebensgefährten, dem Schauspieler Manou ­Lubowski, ist Ruland getrennt. Die beiden hatten sich 1996 bei den Dreharbeiten zum Kinderfilm „Der Feuervogel" kennengelernt. Tina Ruland stellte eine Prinzessin dar, Lubowski den Prinzen. Allerdings endete die Geschichte anders als im Märchen: statt Traumhochzeit Trennung.

Künstlerisch ist die selbstbewusste Frau in ganz verschiedenen Genres unterwegs. Sie gewann 1994 für die Serie „Nicht von schlechten Eltern" den Bambi und steht nach eigener Aussage auch privat auf Sitcoms wie „Desperate Housewives" oder „Doctor´s Diary – Männer sind die beste Medizin". Ruland spielt aber auch in erfolgreichen Literaturverfilmungen von Margarete von Trotta, verkörperte Kommissarinnen und Journalistinnen oder in der Komödie „Zärtliche Begierde" eine junge Ehefrau, die sich nach einem Krach mit dem Mann zu ihrer lesbischen Freundin rettet.

Auf frühere Fotos als Playmate angesprochen reagiert Tina Ruland dagegen allergisch, obwohl sie für den „Playboy" nicht nur in den Jahren 1988 und 1989 posierte, sondern 1995 sogar auf dem Cover gelandet war. Für die pikanten Fotos gibt es mittlerweile ein striktes Veröffentlichungsverbot.

An die Zeit der Manta- und Blondinenwitze Ende der 80er Anfang der 90er-Jahre dürfte Ruland trotzdem gute Erinnerungen haben und auch mit Humor zurückdenken. Schließlich brachten die Klischees von damals – heute möglicherweise als albern empfunden – für die heutige Charakterdarstellerin den schauspielerischen Durchbruch. Über mehrere Jahre schwappte damals eine regelrechte Manta-Welle durch die Kinos. Zunächst mit den fast zeitgleichen Konkurrenz-Streifen „Manta, Manta" sowie „Manta – der Film" mit Helge Schneider, Dieter Thomas Heck und Musik von Mathias Reim. Später mit Trittbrett-Produktionen wie „Und tschüss...".

Um eine waschechte Blondine mit skandinavischer Optik handelt es sich bei der mittelblonden Tina Ruland allerdings nicht. Die Frisur hat mit der Zeit sichtlich Farbveränderungen und Tönungen erfahren. Trotz des Ferienhaus-Drehs auf Ibiza im Jahr 2008 ist Ruland übrigens nicht erst seit „Sommerlicht" ein Mallorca-Fan: „Palma ist zum Beispiel eine tolle gewachsene Stadt. Im Vergleich zu Ibiza würde ich immer Mallorca vorziehen."