Im Fall der Verbotsschilder gegen schwarzafrikanische Straßenverkäufer an der Playa de Palma ermittelt jetzt auch die Nationalpolizei auf Mallorca. Beamte suchten in den vergangenen Tagen Lokale in der Umgebung der Bierstraße auf, um herauszufinden, wer die Abbildungen in Umlauf gebracht hat. An deren ausländerfeindlichem Inhalt bestehe kein Zweifel, heißt es bei der Polizei.

Auf dem Schild ist das Gesicht eines Schwarzen in einem roten Kreis abgebildet und mit roten Balken durchgestrichen. Wie Anwohner und Einzelhändler gegenüber dem "Diario de Mallorca" berichteten, hätte eine Gruppe deutscher Touristen die Abbildung auf den Tischen von Lokalen in der Bierstraße verteilt, um die Straßenverkäufer davon abzuhalten, den Urlaubern Uhren, Brillen oder Hüte anzubieten. Man habe die Abbildungen umgehend wieder eingesammelt, berichtet der Besitzer einer Kneipe, der darauf verweist, dass die beständigen Angebote der Verkäufer die Urlauber auf eine harte Geduldsprobe stellten.

Es habe noch nie so viele Straßenverkäufer wie in diesem Jahr gegeben, kritisiert Francisco Nogales, Vorsitzender der Anwohner-Vereinigung an der Playa de Palma. Die Urlauber würden permanent belästigt, und die Einzelhändler verlören Kunden. Die Aktion mit dem Verbotsschild zeige, dass die Situation eskaliert sei, nachdem die Behörden untätig geblieben seien. Auf dem Verbotsschild hätte man am besten auch einen Straßenverkäufer mit weißer Gesichtsfarbe abbilden sollen.

Bei den Verkäufern handelt es sich zumeist um Immigranten aus dem Senegal, von denen viele keine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung besitzen. Sie leiden besonders unter der Wirtschaftskrise, durch die zahlreiche Jobs in der Bauwirtschaft weggefallen sind. Wenn sie die Polizei beim illegalen Straßenverkauf ertappt, wird die Ware konfisziert und ein Bußgeld verhängt.