Im Fall des früheren balearischen Ministerpräsidenten Jaume Matas, der der Korruption beschuldigt wird, hat sich nun auch das FBI eingeschaltet. So soll die bundespolizeiliche Ermittlungsbehörde des Justizministeriums der USA bei der Beantwortung der Frage helfen, ob Matas während seines Aufenthalts in den USA Immobilien erworben hat, die womöglich mit illegal erwirtschaftetem Geld bezahlt wurden. Wie die Zeitung "Diario de Mallorca" berichtet, wurden bereits zwei Bankkonten von Matas ausfindig gemacht, die nun näher untersucht werden sollen. Die Staatsanwaltschaft auf den Balearen hatte das FBI um Amtshilfe gebeten.

Matas befindet sich derzeit gegen Kaution in Höhe von drei Millionen Euro auf freiem Fuß. Dem früheren Politiker der Volkspartei (PP) werden unter anderem Amtsmissbrauch, Korruption, Geldwäsche und Dokumentenfälschung vorgeworfen. Matas steht im Verdacht, in seiner Amtszeit als Ministerpräsident (2003-2007) der Hauptverantwortliche für die Veruntreuung von öffentlichen Geldern beim Bau der Radsportanlage Palma Arena zu sein, die mit mehr als 100 Millionen Euro weit mehr als das Doppelte gekostet hat. Der Ex-Politiker kann zudem nur unzureichend erklären, wie er und seine Frau Maite Areal während der Regierungsjahre umfassende private Reichtümer angehäuft haben. Hinzu kommen mutmaßliche Verstöße gegen das Wahlgesetz.