In Llucalcari an der Nordküste von Mallorca hat am Montag (13.12.) der Abriss des ersten von vier Häusern begonnen, für die laut einem Gerichtsurteil von 2005 keine Baugenehmigung hätte erteilt werden dürfen. Um einer weiteren Geldbuße zu entgehen, legte der Bürgermeister von Deià, Jaume Crespí, selbst mit Hand bei den Abrissarbeiten an. Wie er erklärte, sei das in einem Finanzierungsabkommen zwischen Landesregierung, Inselrat und Gemeinde bereitgestellte Geld noch nicht freigegeben. Das Gericht habe jedoch Ende vergangener Woche eine Dreitagesfrist für den Beginn der Abrissarbeiten eingeräumt. Deswegen nahm der Bürgermeister die Sache nach eigenen Angaben selbst in die Hand und begann mit sechs Arbeitern der Gemeinde den Abriss. In einem ersten Schritt entfernten Crespí und seine Männer die Dachziegel, Türrahmen sowie andere Bauteile, die wiederverwertet werden könnten.

Der Bürgermeister war im April 2009 vom Obersten Gerichtshof der Balearen dazu verurteilt worden, mit seinem persönlichen Vermögen dafür zu haften, dass das Urteil zum Abriss bislang nicht umgesetzt worden war. Die Geldstrafe war allerdings zwischenzeitlich ausgesetzt worden.

Die umstrittenen vier Villen, die Deutschen gehören, waren Ende der 80er Jahre an der Steilküste im Norden Mallorcas erbaut worden. Der Umweltschutzverband GOB hatte gegen den Bau in geschütztem Gebiet Anzeige erstattet und vor Gericht Recht bekommen. Die Baugenehmigungen seien illegal erteilt worden, heißt es im Urteil von 2005. Bürgermeister Crespí hatte argumentiert, dass die kleine Gemeinde unmöglich selbst für den Abriss aufkommen könne.