Mit der Verlegung der Mutter-Kind-Abteilung am Mittwoch ist das neue Landeskrankenhaus Son Espases seit Donnerstag (23.12.) im Vollbetrieb. Die lang geplante und zweimal verschobene ­Patienten-Verlegung von Son Dureta in das neue Gebäude Son Espases ging in den vergangenen Tagen ohne Zwischenfälle über die Bühne. „Es war viel schwieriger, den Umzug vorzubereiten, als ihn auszuführen", sagte Chef-Koordinator Joan Vidal. Im Vorfeld hatten mehr Patienten als gedacht in andere Kliniken verlegt oder entlassen werden können. Die Ärzte waren bei ihren Plänen von 250 Insassen ausgegangen, letztendlich mussten am Haupt-Umzugstag, am vergangenen Sonntag (19.12.) aber nur 140 Patienten nach Son Espases gebracht werden.

Dazu pendelten den ganzen Tag 25 Ambulanzwagen zwischen dem alten und dem neuen Krankenhaus. Ein kranker Häftling wurde mit Polizeischutz transportiert. An jedem Aufnahmepunkt wartete ein Empfangskomitee von neun Mitarbeitern, um die Patienten möglichst schnell in ihre Zimmer zu bringen. Auch das Verhalten der Bevölkerung erleichterte den Umzug. Deutlich weniger Menschen als üblich suchten am vergangenen Sonntag (19.12.) die Notaufnahme an ihrem letzten Betriebstag in Son Dureta auf.

Am Dienstag wurden schließlich auch die 14 Patienten der Intensivstation nach Son Espases verlegt. Der wenige Tage vor dem Umzug entdeckte Schimmelpilzbefall in der Intensiv­station des neuen Krankenhauses war zuvor beseitigt worden. Am Dienstag fanden bereits sieben dringende Operationen in der neuen Klinik statt. Am Mittwoch wurden schließlich rund 60 Mütter und Neugeborene nach Son Espases gebracht. Schwangere Frauen, bei denen mit einer komplizierten Geburt gerechnet wurde, waren zuvor nach Barcelona und Valencia überwiesen worden. Die Facharztpraxen und die Verwaltung nahmen bereits im November in Son Espases die Arbeit auf.

Vollkommen rund liefen die ersten Betriebstage mit stationären Patienten und der Notaufnahme freilich nicht. Man spüre deutlich, dass das Krankenhaus übereilt eröffnet worden sei, lautete das Urteil vieler Kranker. In den Zimmern fehlten Fernseher, funktionierende Telefone und bequeme Stühle für die Besucher. Kritik erntete auch die Küche. Das Essen sei viel zu spät und zudem teilweise bereits erkaltet ausgeteilt worden, hieß es. Kleinere Probleme traten auch in der Notaufnahme auf. Dort funktionierten die Lautsprecher zum Ausrufen der Wartenden nicht, die Heizung lief lange nicht an und die Ärzte hatten Probleme beim Drucken. Zum Teil muss auch noch die Ausstattung vervollständigt werden. In Son Espases fehlen noch das zentrale Labor, die Strahlentherapie und Räume für Lehre und Forschung.