Der Schlag gegen mutmaßliche Dopingpraktiken und Tierquälerei im Umfeld der Pferderennbahn Son Pardo in Palma de Mallorca hat international Wellen geschlagen. Unter anderem Medien in Frankreich, Schweden und Dänemark berichteten über die Razzia in der vergangenen Woche, bei der acht Verdächtige festgenommen wurden. Gegen neun weitere Personen wird ermittelt.

Die Razzia ist ein schwerer Schlag für den Pferdesport auf Mallorca - zu den Verdächtigen zählen bekannte Sportler und Halter der Tiere. Nach Erkenntnisssen der Ermittler hatte einer der Verdächtigen sich die Medikamente und Produkte für die illegalen Dopingpraktiken verschafft, ohne die für den Erwerb nötigen Genehmigungen zu besitzen, und an verschiedene Rennställe verteilt. Wie es in einer Pressemitteilung der Guardia Civil heißt, gehen die Ermittler davon aus, dass den Pferden ohne die Kontrolle eines Tierarztes verschiedene Substanzen verabreicht worden seien, die einzig dazu gedient hätten, die Leistungsfähigkeit zu steigern. Dabei seien gesundheitliche Folgen für die Tiere außer acht gelassen worden.

Bei der Razzia waren acht Rennställe auf dem Gelände von Son Pardo sowie in Manacor, Llucmajor, Felanitx, Vilafranca, Cala Millor und Sant Jordi durchsucht worden. Sichergestellt wurden zahlreiche Präparate, die zum Teil fremdsprachig oder gar nicht etikettiert waren, desweiteren Medikamenten-Cocktails, Spritzen und Sonden. Auslöser der Operation "Cabriol" war offenbar die Anzeige eines lokalen Händlers von Tiermedikamenten, gegen den aber nun ebenfalls ermittelt wird. Die Guardia Civil schloss weitere Festnahmen nicht aus.

Die Traberszene war bereits 2013 in die Schlagzeilen geraten, als ein Traberpferd nach den Schlägen seines Halters gestorben war. /ff