Im Streit um das geschrottete Müllabsaugesystem in der Altstadt von Palma de Mallorca ist jetzt eine Entscheidung gefallen. Ein Gericht in Palma hat das Konsortium, das das System installiert hatte, zur Zahlung von 18,7 Millionen Euro verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die Baufirmen bei der Installation vor inzwischen zwölf Jahren ihren vertraglich festgelegten Pflichten nicht nachgekommen waren.

Der jetzige Wert des Systems wurde mit 1,16 Millionen Euro angegeben. Dieser Betrag soll von der festgelegten Summe abgezogen werden, hinzu kommen allerdings noch Zinsen. Das Urteil ist noch nicht rechtswirksam.

Das System, bei dem der Müll unterirdisch durch Rohre abgesaugt wird, war im Mai 2012 außer Betrieb genommen worden. Studien kamen zu dem Schluss, dass die Rohre erodiert und zerschlissen sind. Während die Stadt Palma von technischen Baufehlern ausgeht, war bei der Firma von Wartungsfehlern die Rede. Die Lebensdauer war auf 30 Jahre angelegt.

Die Müllschlucker werde man zurückbauen, sobald dies durch ein juristisches Gutachten gedeckt sei, hieß es bei Emaya. Die zwölf Kilometer langen unterirdischen Rohre dagegen sollen in der Erde bleiben.

Das endgültige Aus für das System bedeutet eine Fehlinvestition in Höhe von mehr als 23 Millionen Euro, von denen die Europäische Union rund 75 Prozent in Form von Subventionen beigesteuert hatte. Hinzu kommen 15 Millionen Euro, die Palmas Stadtverwaltung bislang für Wartung und Reparatur ausgegeben hat. /ff