Der Rockerboss Frank Hanebuth ist wieder auf freiem Fuß. Nachdem der deutsche Anführer der Hells Angels, der vor zwei Jahren bei einer Großrazzia auf Mallorca festgenommen worden war, eine Kaution von 60.000 Euro gezahlt hat, ist er nach Angaben deutscher und spanischer Nachrichtenagenturen vom Montagabend (27.7.) inzwischen freigekommen. Auch Hanebuths Stellvertreter Khalid Yousafi ist wieder in Freiheit, gegen Zahlung einer Kaution in derselben Höhe.

Die Entscheidung war am Freitag (24.7.) gefallen. Allerdings muss der Rockerboss neben der Kautionszahlung weitere Auflagen einhalten. Dazu gehört, sich pro Tag bei der Polizei zu melden und Spanien vorerst nicht zu verlassen - der Reisepass wurde eingezogen. Eine Rückkehr nach Mallorca ist nach Angaben von Hanebuths Anwalt gegenüber Medien in Deutschland unwahrscheinlich. "Er hat mir gesagt, es gehe ihm gut. Er will jetzt erst mal Urlaub machen", so Götz von Fromberg gegenüber dem NDR.

Erst vor einem Monat hatte ein Gericht in Madrid verfügt, dass der 50-jährige Hanebuth weiterhin in Cádiz in U-Haft bleiben muss, wie es die spanische Staatsanwaltschaft beantragt hatte. Dagegen hatte Boye Widerspruch eingelegt - und überraschend schnell Recht bekommen.

Hanebuth war am 23. Juli 2013 auf einer Finca in Lloret de Vistalegre im Inselinneren von Mallorca festgeommen worden. Im Rahmen der Razzia gab es rund 25 weitere Festnahmen im Umfeld der Hells Angels. Die spanischen Ermittler werfen den Verdächtigen unter anderem Zugehörigkeit zu einer kriminellen Vereinigung, Geldwäsche, Drogenhandel, Zuhälterei, Erpressung, Betrug und unerlaubteren Waffenbesitz vor. /ff/sts