Die 371 Müllschlucker, die immer noch die Altstadt von Palma de Mallorca verschandeln, obwohl das unterirdische Absaugsystem seit Mai 2012 defekt ist, sollen nun endlich entfernt werden. Das hat Palmas Umweltdezernentin Neus Truyol, die zugleich Präsidentin der Stadtwerke Emaya ist, am Freitag (18.9.) bekanntgegeben. Mit dem 300.000 Euro teuren Rückbau der Einwurfbehälter soll Mitte Oktober, nach dem Ende der Sommersaison, begonnen werden, kündigte sie an.

Bestehen bleiben sollen hingegen die zwölf Kilometer langen unterirdischen Rohre sowie die 16 Schließklappen des Systems - falls die Ermittler diese noch zu Beweiszwecken brauchen sollten. Das einst 23 Millionen Euro teure Müllabsaugsystem der Stadt, dem eine Lebensdauer von 30 Jahren vorausgesagt wurde, das aber nach nur zehn Jahren abgeschaltet werden musste, beschäftigt schließlich immer noch die Gerichte. Im April 2015 wurde das Konsortium, das das System installiert hatte, zu einer Schadenersatzzahlung in Höhe von 18,7 Millionen Euro verurteilt. Statt zu zahlen legten die beteiligten Baufirmen jedoch Widerspruch ein.

Die konservative Oposition in Palmas Stadtrat hatte deshalb einen Antrag gestellt, dass die Stadt endlich auf der Vollstreckung des Gerichtsurteils beharren solle. Emaya-Präsidentin Truyol sieht es allerdings gelassen: Jeden Monat, den das Konsortium nicht zahle, würden 5,5 Prozent Zinsen fällig - was der Stadtverwaltung Einnahmen von gut 100.000 Euro monatlich beschere. /sts