Mehr als 200 Anzeigen wegen Betrugs bei der Vermietung von Ferienwohnungen hat die Nationalpolizei innerhalb des vergangenen Jahres auf Mallorca und den Nachbarinseln registriert - und in den allermeisten Fällen erhalten die Betrogenen ihr Geld nicht zurück, wie die Tageszeitung "El Mundo" am Montag (6.6.) berichtet.

Immer mehr Mallorquiner, Festlandspanier und ausländische Besucher würden Opfer von gefälschten Annnoncen, die für Wohnungen werben, die es gar nicht gebe, erklärt die Nationalpolizei. Häufig würden Betrüger falsche Anzeigen von Ferienwohnungen ins Internet stellen. Oft handele es sich um spektakuläre Fotos von Wohnungen mit besonderem Meerblick oder in direkter Nähe zur Kathedrale in Palma. Nicht selten gebe es irgendeinen Hinweis darauf, dass es sich um ein Last-Minute-Angebot handele, sodass die Nutzer im Internet glauben, schnell handeln zu müssen, um ein besonderes Schnäppchen zu machen.

Die Annoncen werden teilweise über so glaubwürdige Portale wie Airbnb oder Homeaway veröffentlicht. Häufig gebe es dann in einem der Fotos einen Hinweis, wie man den vermeintlichen Vermieter direkt kontaktieren könne, erklärt die Nationalpolizei - und weist darauf hin, dass bei einem Direktkontakt zum Vermieter auch die Garantieren der Portale wegfielen.

Misstrauisch sollte der Internet-Nutzer werden, sobald er darum gebeten werde, eine Zahlung durch Transfer-Unternehmen wie Wester Union oder Money Gram abzuwickeln, erklärt die Polizei. Auch Überweisungen auf Bankkonten im Ausland können verdächtig sein. In jedem Fall raten die Behörden, die Informationen mit der üblichen Zahlungsweise auf dem entsprechenden Portal abzugleichen.

Die Vermietung von privaten Ferienwohnungen auf Mallorca hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Der Verband Aptur geht von mindestens 45.000 Wohnungen auf den Balearen aus. /tg