Sie könne sich an nichts erinnern, sagt die 21-jährige Bulgarin I. E., die am Freitag (2.9.) zum ersten Mal nach dem folgenschweren Verkehrsunfall vom 16. April auf der Autobahn Ma-1 mit drei Toten vor Gericht erschienen ist. Die junge Frau ist nach der Behandlung ihrer schweren Verletzungen inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen und bestätigte dem Richter die bereits vor einiger Zeit veröffentlichte Information, dass sie keinen KFZ-Führerschein besitze, sondern lediglich eine Fahrerlaubnis für PS-schwache Zweiräder.

Darüber hinaus habe sie sich am fraglichen Tag unter Drogeneinfluss hinter das Steuer des BMW Cabrio gesetzt. Sie habe regelmäßig Drogen genommen, bis zu ein Gramm Kokain am Tag sowie Marihuana. An die Geschwindigkeit, mit der die Bulgarin zum Unfallzeitpunkt unterwegs war, erinnerte sie sich ebensowenig. Die Ermittlungen der Guardia Civil haben ergeben, dass das Auto mindestens 170 km/h schnell gewesen sein musste und damit 50 km/h über der erlaubten Höchstgeschwindigkeit.

Der BMW überrollte nahe der Anschlussstelle Puerto Portals zunächst einen Motorradfahrer und stürzte dann einen Abhang hinunter. Der Motorradfahrer, ein Familienvater, sowie zwei Beifahrer im BMW starben an der Unfallstelle. Einer von ihnen war der Freund der Bulgarin, auf dessen Namen der BMW lief.

Die 21-Jährige erklärte vor Gericht, dass sie ihrem Freund das Geld gegeben hatte, um das Auto zu kaufen. Demnach wurde der Wagen in Deutschland angeschafft. Die Bulgarin und ihr Freund lebten vor dem Unfall einige Zeit in Deutschland, um den Drogen und dem Umfeld zu entkommen, in dem sie auf Mallorca unterwegs waren. Die Fahrt von Deutschland auf die Insel zurück legten sie bereits mit dem BMW zurück. Der Haftrichter schickte die Bulgarin, die sich bei den Familienangehörigen des Motorradfahrers entschuldigte, in Untersuchungshaft, wo sie nun auf den Prozess wartet. /jk