Auf Mallorca und den Nachbarinseln soll ganzjährig die Sommerzeit gelten. Das fordert zumindest die Fraktion der linksökologischen Partei Més von Menorca in einem Antrag, der dem Balearen-Parlament zur Abstimmung vorgelegt wird. Demnach solle sich die Regierung in Palma bei der Zentralregierung in Madrid dafür einsetzen, in der östlichsten Region Spaniens die Zeit-Umstellung im Herbst auszusetzen.

Die Menorquiner begründen den Vorschlag damit, zu einer "logischen, rationalen und natürlicheren" Uhrzeit zu wechseln. Das Nicht-Umstellen der Uhren habe gesundheitliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Vorteile. Im Winter würden die Sonnenstunden langsam und natürlich weniger. Eine abrupte Zeitumstellung hingegen führe regelmäßig zu "Schlafstörungen und Depressionen".

Auf dem spanischen Festland und den Balearen gilt wie in Deutschland die Mitteleuropäische Zeit, die im Sommerhalbjahr um eine Stunde vorgestellt wird. Auf den sehr viel weiter westlich gelegenen spanischen Kanaren gilt wie in Großbritannien oder Portugal die Westeuropäische Zeit. Bei der spanischen Zeitansage im nationalen Radio erklären die Moderatoren deswegen stets: "Es ist zwölf Uhr, auf den Kanaren eine Stunde früher." Sollte sich die menorquinische Forderung in Palma, Madrid und Brüssel durchsetzen, müsste die Moderatoren dann während des Winterhalbjahres sagen: "Es ist zwölf Uhr, auf den Kanaren eine Stunde früher, auf den Balearen eine Stunde später." /tg