In der Krise um das Feuerbakterium Xylella fastidiosa auf Mallorca werden zunehmend radikale Töne laut. Der Bauernverband "Unió de Llauradors" aus Valencia hat gefordert, Hunderte Bäume zu fällen, um eine Ausbreitung Richtung Festland zu verhindern.

Es müsse das entsprechende Protokoll der Europäischen Union befolgt werden, hieß es. Das sieht vor, dass 100 Meter rund um jeden befallenen Baum sämtliche anderen Bäume gefällt werden müssten. Es könne nicht mehr nur darum gehen, die Plage einzudämmen. Der valencianische Verband hat mehr als 20.000 Mitglieder.

Am Freitag (3.2.) war in Palma beschlossen worden, dass die Guardia Civil ab sofort die Kontrollen an den Häfen und Flughäfen der Inseln verschärfen soll. Damit soll verhindert werden, dass weitere infizierte Pflanzen auf die Inseln gelangen.

Inzwischen wurden 14 weitere positive Befunde auf Mallorca bestätigt. Damit steigt die Zahl der mit der Xylella fastidiosa infizierten Pflanzen und Bäume auf den Balearen auf 106 an, 85 davon auf Mallorca. Die positiven Befunde wurden in sieben wilden Olivenbäumen und sieben Mandelbäumen gefunden.

Große Sorgen machen sich auch die Winzer: Weinreben gelten als besonders anfällig für das Bakterium. Die auf der Insel gefundene Unterart Xylella fastidiosa multiplex kann nach Auskunft der Mikrobiologin Blanca Landa vom spanischen Forschungsinstitut CSIC Weinstöcke befallen. Bislang wurde noch kein positiver Befund festgestellt - wobei bisher erst fünf Proben genommen wurden. /it/jk