Rund 20 Diskotheken- und Nachtclub-Betreiber, die vor Gericht gegen den verhafteten Magnaten Bartolomé Cursach ausgesagt haben, wollen sich in einem eigenen Branchenverband zusammenschließen. Die Unternehmer - die den Richtern erklärten, wie sie von dem Monopolisten durch Erpressung unter Druck gesetzt worden waren - bräuchten den unabhängigen Zusammenschluss, weil die übrigen Interessensvertretungen von den zahlrenmäßig überlegenen Cursach-Unternehmen dominiert seien.

Bislang hätten rund 20 Geschädigte vor Gericht ausgesagt. Allerdings gehe man davon aus, dass die Zahl schnell steige, da sich vor der Verhaftung des mutmaßlichen Erpressers viele nicht getraut hätten, gegen Cursach auszusagen. Der alternative Unternehmerverband solle auch dazu dienen, den entstandenen Schaden zu berechnen und gemeinsam vor Gericht um Entschädigung zu kämpfen.

Hintergrund: So soll Cursach seine Konkurrenten erpresst haben

Der Chef der Unternehmensgruppe Cursach, zu der auch der Megapark, die Tanztempel Pachá und BCM sowie die meisten anderen Großdiskotheken rund um die Bucht von Palma gehören, war am 28. Februar von der Nationalpolizei festgenommen worden und sitzt seit 3. März in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, sein riesiges Vergnügungsimperium unter anderem durch Morddrohungen und andere Formen der Erpressung aufgebaut zu haben.

Für seine Zwecke soll er ein korruptes Netzwerk aus Polizisten, städtischen Mitarbeitern und einflussreichen Politikern eingesetzt haben. So soll er Konkurrenten in den Ruin getrieben haben, um anschließend ihre Clubs preiswert aufzukaufen. /tg