Eines der teuersten und irrwitzigsten Bauprojekte auf Mallorca, die U-Bahn der Inselhauptstadt Palma, feiert Zehnjähriges. Am 25. April 2007 eröffnete der damalige Balearen-Premier Jaume Matas eine Linie, die 7,2 Kilometer lang ist, insgesamt neun Bahnhöfe hat und die Plaça d'Espanya mit dem Gewerbegebiet Can Valero und der nördlich der Stadt gelegenen Universität verbindet.

Für ungläubiges Staunen sorgte schon kurz nach der Eröffnung, dass mehrere Bahnhöfe nach starken Regenfällen unter Wasser standen.

Eine auf eine schon zuvor bestehende Bahnverbindung aufbauende zweite Linie zwischen dem Zentrum von Palma und Marratxí kam am 13. März hinzu.

Mit dem Bau der U-Bahn hatte man schon 2005 begonnen, insgesamt verschlang das Projekt laut Angaben der derzeitigen Landesregierung 244 Millionen Euro. Der seit Jahren wegen diverser Delikte immer mal wieder vor Gericht stehende Jaume Matas (Volkspartei PP) hatte ursprünglich Baukosten in Höhe von 90 Millionen Euro veranschlagt.

Das ist sehr viel Geld für sehr wenige Passagiere: 2016 stiegen im Schnitt nur 59.000 Menschen im Monat ein und aus. Besonders während der Semesterferien herrscht in den Waggons gähnende Leere: Wegen Passagiermangel wird der Betrieb dann mitunter ganz eingestellt. /it