Entgegen der Beschwerden der Baubranche gibt es auf Mallorca und den Nachbarinseln noch viel nutzbares Bauland. In den kommenden Jahrzehnten könnten auf den Balearen auf 3.076 Hektar Fläche etwa 145.000 neue Wohnungen für rund 365.000 zusätzliche Inselbewohner entstehen. Das erklärte der balearische Landesminister für Territorium Marc Pons am Montag (24.4.) bei der Präsentation einer entsprechenden Studie zur Flächennutzung auf den Inseln.

Für die Erstellung der Studie wurden detaillierte Luftaufnahmen der Inseln aus dem Jahr 2015 ausgewertet. Demnach verfüge allein Mallorca eta 2.100 Hektar bebaubarer Grundstücke. Darauf könnten in den kommenden 37 Jahren 112. 620 Wohnungen für 284.000 neue Bewohner entstehen.

Angesichts der vorgestellten Pläne schlugen die Umweltschützer Alarm. Weiteres Bevölkerungswachstum auf den bereits übervollen Insel sei "nicht tragbar", so Margalida Ramis, Sprecherin des Umweltschutzbunds Gob.

Obwohl auch die Landesregierung grundsätzlich für eine Begrenzung des Wachstums sei, könne man an der aktuellen Bestandsaufnahme vorerst nichts ändern, so Pons bei der Präsentation: "Wir sind uns des Bevölkerungsdrucks bewusst, der auf unseren Inseln und ihrer Infrastruktur lastet" erklärte der Minister. Deswegen müsse man das Grün- und Brachland bewahren und vor weiteren Umwidmungen schützen. Allerdings schloss er aus, das bereits bestehende Bauland zu reduzieren: "Es gibt Bürger und Firmen, die bereits Rechte für den Bau auf diesen Grundstücke erworben haben." Deswegen müssen man nach vorne schauen, um an Brachland das zu bewahren, "was man noch bewahren kann", so Pons.

Im Namen des Gob forderte Ramis hingegen eine Rückklassifizierung bereits vergebener Grundstücke: "Wir fordern, dass die Landesregierung bebaubares Land umwidmet, sofern es noch ungenutzt ist", sagte sie. /tg