Angeblich weil sie in Palma kein Hotel fand, hat Abgeordnete Montse Seijas mehrere Nächte in ihrem Büro im Balearen-Parlament übernachtet. Das gab sie gegenüber der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" zu. Seijas war ursprünglich über die Liste der Protestpartei Podemos ins Regionalparlament gewählt worden. Allerdings schloss Podemos sie im Dezember 2016 wegen Verdachts auf Vetternwirtschaft aus.

Seijas sitzt als Vertreterin für Menorca im Balearen-Parlament. Die Abgeordneten der Nachbarinseln verfügen in ihren Büros über Annehmlichkeiten wie Liegen und Dusche, damit sie sich zum Beispiel über die Mittagsstunden ausruhen können. Für die Übernachtung in Palma erhalten sie Diäten in Höhe von 90 Euro.

Es sei keineswegs ihre Absicht gewesen, diese Spesen zu sparen. Vielmehr habe sie in Palma häufig kein Hotel gefunden, erklärte Seijas. Da sie auf der Insel über kein Auto verfüge, könne sie auch nicht auf Hotels im Umland zurückgreifen. Da sie außerdem oft bis spät abends arbeite, habe sie bereits mehrere Male im Büro übernachtet. Wenn die ehemaligen Parteikollegen von Podemos daraus ein Problem machten, liege das vermutlich daran, dass sie sich an ihr rächen wollten, ärgerte sie sich.

Sicherheitsleute des Parlaments hatten sich in der Nacht über Licht und Geräusche in den oberen Stockwerken gewundert. Parlamentsvorsitzender Baltasar Picornell (Podemos) bat nun alle Abgeordneten darum, das Gebäude bis spätestens 23 Uhr zu verlassen. /tg