Die Nationalpolizei auf Mallorca hat eine 24-jährige Frau aus der Zwangsprostitution an der Playa de Palma befreit und drei Verdächtige wegen Zuhälterei beziehungsweise Menschenhandel festgenommen. Wie die Polizei am Dienstag (6.5.) mitteilte, war die Bulgarin mit falschen Versprechen nach Mallorca gelockt und anschließend zur Prostitution gezwungen worden.

Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen hatten die Verdächtigen - das spanisch-bulgarische Inhaberpaar eines bekannten Clubs an der Playa de Palma und ein 48-jähriger Verbindungsmann in Bulgarien - den sogenannten "Boy Lover-Trick" angewandt. Der 48-Jährige soll demnach eine Liebesbeziehung mit der in Bulgarien lebenden Frau vorgetäuscht und ihr ein Leben mit Arbeit auf Mallorca versprochen haben. Auf der Insel angekommen, wurde die Frau zur Prostitution gezwungen, um ihre vermeintlichen Schulden für Flugticket und Unterkunft abzuarbeiten. In der übrigen Zeit sei sie in einer Wohnung eingesperrt und überwacht worden.

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Am 26. Mai nutzte sie einen Moment der Unaufmerksamkeit ihrer Bewacher, um die Unterkunft zu verlassen und sich einer Polizeistreife anzuvertrauen. Die Nationalpolizei verfügt seit 2003 über ein Protokoll gegen Menschenhandel. Die Verdächtigen wurden festgenommen und müssen sich nun vor Gericht verantworten. /tg