Schon im Vorhinein der angekündigten Großdemonstration gegen den Massentourismus auf Mallorca am Samstag (23.9.) sorgen die Veranstalter für Aufmerksamkeit. Am Dienstag (19.9.) brachten Verantwortliche der mehr als 45 teilnehmenden Gruppierungen ein großes Banner an Palmas Flaniermeile Passeig del Born an, darauf zu lesen ist das Motto der Kundgebung: "So weit ist es gekommen: Stoppen wir die touristische Massifizierung".

"Die Gesellschaft hat begonnen, das derzeitige Tourismusmodell infrage zu stellen, und es ist wichtig, dass die Bürger sehen, dass wir schon jetzt die Nachteile des Tourismus erleben", so Margalida Ramis von der Umweltvereinigung Gob.

"Es gibt Alternativen zur touristischen Monokultur", betonten die Organisatoren vor Vertretern der Inselmedien. Der Zeitpunkt sei gekommen, endlich über Limits zu reden. Gerichtet seien die Forderungen nicht an Urlauber, sondern vor allem an die balearische Landesregierung. "Der Linkspakt hat im vergangenen Jahr bereits mit einem Kurswechsel begonnen und wir haben den Eindruck, dass die Regierenden offen für unsere Initiative sind", so Ramis.

Nicht nur die negativen Folgen des Massentourismus für die Umwelt stehen im Vordergrund der Diskussion, sondern auch die prekären Arbeitsbedingungen im Tourismussektor. "Wir wollen all denen eine Stimme geben, die unter den Konsequenzen leiden, die diese Abhängigkeit vom Tourismus mit sich bringt", erklärte Ramis. So sei beispielsweise auch der Zusammenschluss der Zimmermädchen auf Mallorca ("Las Kellys") an der Demonstration beteiligt.

Die Demonstration startet am 23. September um 18 Uhr an der Plaça d'Espanya in Palma de Mallorca. Der Protestzug wird durchs Zentrum bis zum Passeig del Born ziehen. /somo