Die Staatsanwaltschaft auf Mallorca hat im Fall mutmaßlicher Korruption rund um Aufträge an den früheren Wahlkampfstrategen der Regionalpartei Més per Mallorca, Jaume Garau, Anklage erhoben. Auch gegen die frühere balearische Kulturministerin Ruth Mateu wurde am Mittwochmorgen (4.10.) Klage durch die Staatsanwaltschaft eingereicht.

Ermittelt wird unter anderem wegen der Delikte des Amtsmissbrauchs und der unlauteren Einflußnahme. Nun muss der zuständige Ermittlungsrichter entscheiden, ob er die Klagen zulässt und offiziell Ermittlungen einleitet.

Der Skandal hatte im Frühjahr dieses Jahres zum Rücktritt der Ministerin geführt und auch den Stuhl von Vizepräsident und Tourismusminister Biel Barceló wackeln lassen. Auslöser war eine Studie über das Firmengeflecht auf den Balearen und die Wirtschaftspolitik zur Förderung der Wissensgesellschaft, die für rund 56.000 Euro an Garau vergeben worden war. Zusammen mit fünf kleineren Dienstleistungen für Inselinstitutionen - drei Ministerien und die Stadtverwaltung Palma - erhielt die Beraterfirma von Garau Aufträge über insgesamt 154.000 Euro. /ff