Zur Plage werden sie erst im Februar, doch die Prävention beginnt schon jetzt: Von Mittwoch (25.10.) bis Samstag (28.10.) soll den Prozessionsspinner-Raupen rund um Palma de Mallorca der Garaus gemacht werden. Einen Sprüheinsatz aus der Luft schließt die Stadtverwaltung jedoch aus. Experten würden das Pestizid gezielt vom Boden aus versprühen, um die Larven der Tiere größtenteils zu töten.

Die Plage sei in den vergangenen Jahren um die Hälfte zurückgegangen, so Stadtrat Rodrigo Andrés Romero. Der Einsatz von Flugzeugen und Helikoptern, wie er in der Vergangenheit erfolgte, sei daher "völlig ausgeschlossen". Stattdessen sollen auch Fallen aufgestellt werden. Vor allem in den frühen Morgenstunden werden die Schädlingsbekämpfer aktiv sein. 2014 hatte es auf Mallorca noch großangelegte Bekämpfungsaktionen gegeben, bei denen zum ersten Mal seit 2009 große Flächen der Insel aus der Luft mit einem Insektizid besprüht wurden. Dagegen hatte es von Seiten der Bevölkerung und von Umweltorganisationen teils heftige Proteste gegeben.

Eine komplette Ausrottung der Prozessionsspinner werde in diesem Jahr nicht angestrebt, da die Tiere wichtig für das natürliche Gleichgewicht seien, gab das Rathaus nun bekannt. Hart durchgreifen werde man nur in den Zonen, in denen sich vermehrt Menschen aufhalten, wie den Park-, Picknick- und Spielplätzen rund um das Schloss Bellver.

Die Prozessionsspinner-Raupen schlüpfen im Januar und Februar in ihren Nestern, die meist in Kiefern angesiedelt sind. Von dort aus machen sie sich gemächlich auf den Weg zum Boden hinab, auf der Suche nach Erdreich, in das sie sich vergraben können. Im Sommer verlassen sie dann ihren Kokon als Schmetterling und legen im Herbst ihre Eier in den Bäumen ab.

Während des Raupenstadiums ist mit den Prozessionsspinnern nicht zu spaßen. Ihre kleinen Härchen lösen bei Mensch und Tier heftigen Juckreiz aus, oft bilden sich rote Pusteln auf der Haut, teilweise kommt es zu heftigen allergischen Reaktionen. /somo