Der frühere balearische Ministerpräsident Jaume Matas hat in einem weiteren Teilverfahren im Skandal um den Bau der Palma Arena seine Schuld eingeräumt. Matas, gegen den bereits vier Urteile gefällt worden sind, erklärte vor Gericht in Palma de Mallorca, dass er die frühere Tourismusbehörde Ibatur dazu veranlasste, ein Abkommen mit der Werbeagentur Nimbus zu unterschreiben, obwohl vorher keine Prüfung durch die Verwaltung stattgefunden hatte.

Nimbus war für das Sponsoring der Radbahn-WM 2007 in Palma zuständig - der Grund, warum das Velodrom überhaupt erbaut worden war. Mit 76 Millionen Euro war der Komplex sehr viel teurer geworden als geplant.

Matas räumte seine Schuld ein und hinterlegte 35.000 Euro als Kaution. Im Fall der Palma Arena sind noch zwei Prozesse bei Matas anhängig, wobei es auch in diesen beiden Fällen um Rechtsbeugung geht. Haftstrafen sind dafür nicht vorgesehen.

Für den ehemaligen PP-Politiker steht das abschließende Urteil des Obersten Gerichtshofs im deutlich schwerwiegenderen Fall Nóos noch aus. Matas war hier zu drei Jahren Haft verurteilt worden.

Die 2007 eröffnete Palma Arena ist ein Symbol für die Korruption auf Mallorca. Die Beispiele für Pfusch am Bau füllen eine lange Liste, der internationale Radsportverband erklärte die Arena wegen Baumängeln zunächst für nicht wettkampftauglich. Weder wurde das Projekt öffentlich ausgeschrieben, noch wurden ausgeführte Arbeiten ausreichend dokumentiert. Der Skandal sollte sogar das Königshaus erschüttern - die Ermittlungen gegen Iñaki Urdangarin, Schwager von König Felipe VI., waren eines von 26 Einzelverfahren des Skandals. /jk