Der frühere Gemeindepfarrer von Selva im Inselinnern von Mallorca, Antoni Cano, hat am Mittwoch (17.1.) Vorwürfe des Kindesmissbrauchs bestritten. Die Vorwúrfe hätten ihren Grund in Rachegelüsten des Vaters der damals Zwölfjährigen, so Cano. Dieser habe von ihm die Zahlung von 60.000 Euro gefordert.

Cano ist der inzwischen zweite Pfarrer auf Mallorca, der sich wegen Vorwürfen des Kindesmissbrauchs vor Gericht verantworten muss. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Haftstrafe von drei Jahren.

Der angebliche Missbrauch spielte sich im Februar 2015 ab. Die Zwölfjährige sagte aus, dass sie sich ins Bett des Pfarrers legen musste und von ihm am ganzen Körper unsittlich berührt wurde. Darauf habe sie ihm einen Schlag versetzt, um den Geistlichen zu stoppen. Dieser sagte aus, dass der Vater das Mädchen zu ihm nach Hause gebracht habe, um es auf die Geburt eines weiteren Kindes vorzubereiten. Er sei früh zu Bett gegangen, das Mädchen habe in einem separaten Zimmer geschlafen.

Der Vater war früher Ministrant und beschuldigte Cano auch des Missbrauchs an ihm. Während eine Anzeige bei der Guardia Civil wegen der Verjährung der Delikte ergebnislos war, läuft ein Untersuchungsverfahren der Kirche gegen den Pfarrer. /ff