Sie machen die Identität der Innenstadt von Palma de Mallorca aus, unterliegen aber zunehmend dem Druck der Globalisierung: Immer mehr Traditionslokale schließen. Um diese Entwicklung umzukehren, will die Stadtverwaltung von Palma de Mallorca die Besitzer der verbliebenen Lokale mit Geschichte fördern und hat dazu am Montag (22.1.) einen Katalog mit schützenswerten Geschäften vorgestellt - von Bäckereien über Handwerksläden bis hin zu verbliebenen Modegeschäften, aber auch Kneipen.
Die provisorische Liste umfasst 65 Lokale, die unterschiedlichen Kategorien zugeordnet wurden. Dabei geht es um das Alter - ist das Geschäft älter als 75 Jahre? - um ein kommerzielles, historisches, soziales oder materielles Alleinstellungsmerkmal sowie die Frage, inwieweit die Architektur denkmalgeschützte Elemente enthält. Die in der Liste aufgenommenen Lokale müssen mindestens eines dieser Kriterien erfüllen.
- La Industrial
- Ca Donya Angela
- Cafès Llofriu
- Can Sion
- La Pajarita
- Can Joan de S'Aigo
- Gordiola
- Forn Fondo
- Joyas Forteza
- Herboristería Bergas
- Estanc Homar
- Sombrerería Casa Julià
- Forn de la Concepció
- Sa Botiga
- Forn Can Canet
- Paragüas
- Bar Modern
- Forn Santo Cristo
- Rellotgeria Catalana
- Bodega Bellver
- Casa Vila
- Calzados Beltrán
- Cafè Can Martí
- Calzados Esterellas
- Forn La Mallorquina
- Mimbreria Vidal
- Joyería Miró
- Calzados La Elegancia
- Palacio del Calzado
- Bar Borsch
- Forn Sant Antoni
- La Veneciana
- Alpargateria La Concepció
- Forn de Sant Elies
- Colmado La Montaña
- Bar Flexas
- Bar Central
- Cals Julià
- Eléctrica Ramblas
- Joyeria Pinya Grau
- Curtidos Bonat
- Especias Crespí
- Papereria Imprenta Alemany
- Celler Sa Premsa
- Bordados Valldemossa
- Calicó
- Carnisseria Cas Caparrot
- Colmado Colom
- Forn de la Pau
- Forn den Fiol
- Forn de la Gloria
- Joyeria Alfredo
- Pajareria Arnaiz
- Papeleria Minerva
- Alejandro Forteza Joieria
- Plovins
- Bar Plata
- Forn des Racó
- Colchoneria Verd
- Cerería La Real
- Imprenta Nueva Balear
- Ferreteria La Central
- Medias Casa Fubor
- Fajas Reina
- Perruqueria Vich
Der Katalog muss noch vom Stadtrat verabschiedet werden. Neben steuerlichen und finanziellen Maßnahmen dürfte es auch darum gehen, den Katalog speziell bei Urlaubern zu bewerben, unter anderem sollen spezielle Stadtführungen angeboten werden. Ziel: Statt in Filialen von Handelskonzernen, die es überall gibt, sollen die Besucher ihre Mitbringsel in den Traditionsläden erstehen. Auch Ausstellungen sind geplant, um die Bewohner Palmas über das reiche kommerzielle Erbe der Stadt zu informieren. "Wenn die Bürger der Stadt nicht in diesen Läden einkaufen, wird es schwierig, dass sie überleben", so Handelsstadträtin Joana Maria Adrover bei der Präsentation der Liste.
Zuvor gibt es aber ab Mittwoch (24.1.) eine zweiwöchige Einspruchszeit. In dieser Zeit sind Lokale, die nicht in der Liste auftauchen, aber die Kriterien erfüllen, aufgerufen sich zu bewerben. Auch solche, die auf der Liste sind, aber der Meinung sind, in eine andere Kategorie zu gehören, werden aufgefordert, sich in den Büros von PalmaActiva zu melden. Die Liste soll nach der Verabschiedung durch den Stadtrat jährlich aktualisiert werden.
In den vergangenen Monaten haben eine Reihe von Traditionsläden geschlossen. Nach dem emblematischen Café Lírico, dem Traditions-Schreibwarengeschäft Casa Roca und den Kurzwarenläden Casa Bet und Casa Tarongí machte vergangenes Jahr auch die Bar Cristal dicht - wobei ein deutscher Unternehmer nun unter neuem Vorzeichen die Wiedereröffnung des Lokals plant.
Für die Entwicklung werden vor allem die rasant steigenden Mieten und Immobilienpreise im Zentrum der Stadt verantwortlich gemacht, die sich vorwiegend große Ketten, exklusive Hotels oder Investoren von Luxusimmobilien leisten können. /ff
Hintergrund: Traditionsläden in Palma - Hilfe für einen sterbenden Patienten