Nach wochenlangem Hickhack zeichnet sich im Streit um Katalanisch-Kenntnisse von Ärzten und Krankenpflegern im öffentlichen Gesundheitssystem der Balearen ein Kompromiss ab. Nach massiver Kritik unter anderem von einem Teil der Gewerkschaften werden die ursprünglich restriktiven Pläne der balearischen Linksregierung aufgeweicht.

So müssen künftige Ärzte und Krankenpfleger statt dem Level B2 lediglich B1 nachweisen, und dies erst nach zwei Jahren. Aber auch nach dieser Frist dürften Angestellte ohne nachgewiesene Katalanisch-Kenntnisse ihren Job behalten, werden aber wohl von weiteren Beförderungen oder Versetzungen sowie auch von Gehaltszulagen ausgeschlossen.

Diese geplanten Auflagen kritisierte die Gewerkschaft Sindicato Médico als „möglicherweise verfassungswidrig". Katalanisch-Kenntnisse dürften nur Pluspunkt, nicht aber Voraussetzung für eine medizinische Karriere sein.

Um das Thema wird koalitionsintern gerungen: Während der Juniorpartner Més per Mallorca auf strengen Auflagen beharrt, sind die Sozialisten an einer pragmatischen Lösung interessiert. Die Opposition warnt vor einer Verschärfung des Fachkräftemangels. /ff

Hintergrund: Ärzte auf Mallorca in der Katalanisch-Falle