Eine für Samstag (24.3.) geplante Solidaritätsdemo für den Mallorca-Rapper Valtonyc hat die Linksregierung im Rathaus von Palma de Mallorca in die Schlagzeilen gebracht. Mehrere Ratsleute hatten zunächst zur Beteiligung an der Kundgebung für den zu einer mehrjährigen Haftstrafe Verurteilten aufgerufen.

Am Mittwoch (21.3.) sah sich die Sprecherin Susana Moll gezwungen, diesen Aufruf abzuschwächen. Wenn mehrere Ratsleute an der Solidaritätsveranstaltung teilnehmen, so täten sie dies als Privatpersonen und nicht im Namen des Rathauses der Balearen-Hauptstadt, so Moll. Der Linkspakt hatte im Februar eine gemeinsame Erklärung verabschiedet, in der man die Haftstrafe gegen den Musiker kritisierte.

Der 24-jährige Rapper Josep Miquel Arenas, bekannt unter dem Künstlernamen Valtonyc, war im vergangenen Jahr zu einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er das Staatsoberhaupt beleidigt, den Terrorismus verherrlicht, die Opfer erniedrigt und den Vorsitzenden des rechtskonservativen Círculo Balear beleidigt hatte. Der Oberste Gerichtshof in Madrid bestätigte das Urteil im Februar. Nun beschäftigt sich das Verfassungsgericht mit dem Fall.

Die Demonstration zur Solidarität mit Valtonyc beginnt am Samstag (24.3.) um 18 Uhr auf der Plaça d'Espanya. Sie endet mit einer Kundgebung auf dem Born-Boulevard.

Kostprobe: Mallorca-Rapper Valtonyc legt nach Haftstrafe mit neuem Video nach

Neue Hoffnung schöpfen die Anhänger des Mallorquiners auch aus einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Die europäischen Richter hoben im März 2018 ein Urteil des Obersten Spanischen Gerichtshofs aus dem Jahr 2008 auf, das zwei Männer wegen Verbrennung eines Fotos des Königspaares verurteilt hatte. Dem Urteil zufolge sei die Aktion als Kritik an der Monarchie zu verstehen und demnach durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

Die Männer waren wegen Beleidigung der Krone zu 15 Monaten Haft verurteilt worden, was durch eine Geldstrafe von 2.700 Euro pro Person ersetzt wurde. Spanien muss nun das Geld zurückzahlen. /tg