Sturmtief Hugo hat am Wochenende (24./25.3.) für zahlreiche Probleme auf Mallorca gesorgt. Gezählt wurden 82 Zwischenfälle in Folge starker Niederschläge und heftiger Windböen.

In Establiments nördlich von Palma de Mallorca stürzte in der Nacht auf Sonntag offenbar infolge des Regens die Fassade eines Wohnhauses in sich zusammen, zwei Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet. Einsatzkräfte der Feuerwehr stützten am Morgen das Gebäude ab.

Immer wieder mussten die Feuerwehrleute ausrücken, um umgestürzte Bäume oder abgerissene Äste von der Fahrbahn zu räumen, gezählt wurden 42 Zwischenfälle dieser Art, unter anderem in Palmas Viertel Son Vida. Zwischenzeitlich für den Verkehr gesperrt werden musste die Landstraße zwischen Galilea und Puigpunyent.

Mehrere Sturzbäche traten über die Ufer, so der Torrent Solleric in der Gemeinde Alaró. In Palma rissen die Fluten des Sturzbachs sa Riera einen unbesetzten Pkw mit. Die Feuerwehr barg das Fahrzeug, bevor es den Sturzbach verstopfen konnte. Auch in der Gemeinde Sant Llorenç wurde der dortige Sturzbach geparkten Autos zum Verhängnis.

Im Sturzbach la Coanegra in der Gemeinde Santa Maria mussten bereits am Samstagabend acht junge Leute gerettet werden, die trotz der Unwetterwarnung dort Canyoning betrieben hatten. Einer von ihnen hatte Anzeichen einer Unterkühlung, der Rettungseinsatz wird als riskant beschrieben.

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Die stärksten Niederschläge wurden in der Gemeinde Escorca mit 186 Litern pro Quadrameter registriert. In der Serra d'Alfàbia erreichten Windböen Geschwindigkeiten von bis zu 120 Stundenkilometern. In Palma de Mallorca blieb es bei 26 Litern pro Quadratmeter und Windgeschwindigkeiten bis zu 71 Stundenkilometern. Zu Wochenbeginn ist Besserung in Sicht, die Sonne lässt sich wieder verstärkt sehen.

Gefreut hat man sich über die Regenfälle insbesondere bei Palmas Stadtwerken Emaya. Sie vermeldeten am Montag, dass der Stausee Cúber zu 100 Prozent, der Gorg Blau zu 96,6 Prozent gefüllt sind. Jetzt könne man das Wasser wie auch die Quellen zur Trinkwasserversorgung nutzen, heißt es in einem Tweet.

In Folge der Regenfälle fiel auch die Palmsonntagsprozession in Palma de Mallorca ins Wasser. Man wolle keinen Schaden an den Heiligenfiguren riskieren, hieß es zur Begründung bei den Bruderschaften. Nicht jeder erfuhr rechtzeitig von der Absage, so dass einige Teilnehmer und Zuschauer enttäuscht wieder nach Hause gingen. /ff

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