Die Chefin (47) einer Kindertagesstätte in Palma ist am Freitag (4.5.) zu sechs Monaten Gefängnis und einer Geldstrafe von 300 Euro verurteilt worden, weil sie sechs Babys im Alter zwischen 10 und 30 Monaten grob misshandelt hatte.

Die Szenen erinnern an Folter: Die Frau gab zu, dass sie die Kinder gefesselt an Hochstühlen ins dunkle Badezimmer eingesperrt hatte, wo sie mindestens zwei Stunden lang weinten. Sie soll auch mindestens eines der Kinder dazu gezwungen haben, bereits erbrochenes Essen zu verzehren. Ältere Kinder (30 Monate) mussten zur Strafe stundenlang auf einer Toilettenschüssel ausharren, wenn sie sich eingenässt hatten.

Die Misshandlungen sollen zwischen Mai und November 2015 stattgefunden haben. Die Anklage warf der Frau ein Verhalten "ohne Geduld oder Rücksichtnahme" gegenüber den ihr Schutzbefohlenen vor. Einige der Kinder hatten aufgrund der Misshandlungen massive Schlafstörungen erlitten.

Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst eine Haftstrafe von sechs Jahren gefordert, sich dann aber mit der Verteidigung geeinigt. Außer der Geldstrafe muss die Frau insgesamt 1.000 Euro Entschädigung an einige Eltern zahlen.