Der Streit um den öffentlichen Zugang zu beliebten Stränden auf Mallorca spitzt sich mit Beginn der Badesaison zu. Am Naturstrand Cala Varques an der Ostküste der Insel beschweren sich Anwohner und Grundstücksbesitzer, dass die Blockade des Hauptzugangs nun dazu führt, dass sich die Strandbesucher alternative Wege zum Meer suchen. Anfang des Jahres hatte ein Grundstückbesitzer den Zugang durch ein Tor verschlossen und den ehemaligen Parkplatz mit großen Steinen gesperrt.

Die Badegäste gelangen trotzdem zur Küste und schrecken dabei anscheinend nicht davor zurück, Tore der Nachbarn aufzubrechen oder Zäune einzureißen. Infolgedessen seien schon etliche Tiere von den Grundstücken ausgebüchst und erheblicher Sachschaden entstanden, beschwerten sich die Anwohner im Rathaus Manacor. Dabei forderten sie die Behörden ebenfalls auf, gegen die illegalen Getränkeverkauf an der von vielen als Nacktbadestrand genutzten Idylle vorzugehen.

Hintergrund: Nackt, naturverbunden und illegal an der Cala Varques

Das Rathaus verwies dabei auf die Zuständigkeit der spanischen Küstenbehörde, der Balearen-Regierung und des Inselrats. Man habe die entsprechenden Stellen sowie die Nationalpolizei zunächst schriftlich über die Zustände informiert und nun noch einmal eine schriftliche Beschwerde eingelegt. Mehr könne man vorerst nicht tun.

Immer wieder kommt es auf Mallorca zu Interessenkonflikten mit Grundstückseigentümern, die sich durch Wanderer oder Strandbesucher gestört fühlen. Zuletzt versperrte ein Anwohner bei Portals Nous den Zugang zu einer beliebte Badestelle im Südwesten der Insel mit Stacheldraht.

Solche Aktionen sind illegal, erinnern Umweltschützer: „Das spanische Küstengesetz ist in dieser Frage eindeutig. Der Zugang zur Küste ist öffentlich und kostenlos. Es sind keinerlei Ausnahmen vorgesehen. Der öffentliche Abschnitt zwischen Meer und Land muss frei bleiben und es muss einen Zuweg geben", erklärt Pilar Marcos, Meeresbiologin bei Greenpeace Spanien. /tg