Die Ortspolizei der Gemeinde Calvià im Südwesten von Mallorca hat in dieser Hauptsaison drei Urlauber wegen "Balconing" mit Geldbußen zwischen 600 und 1.500 Euro belegt. Die Touristen hätten versucht, vom Hotelbalkon ins Nebenzimmer zu klettern oder in den Pool zu springen und damit gegen die Verordnung für zivilisiertes Miteinander verstoßen, heißt es in einer Pressemitteilung vom Dienstag (17.7.).

Die Gemeinde will mit der Ahndung gegen die tödlichen Balkonstürze vorgehen, zu denen es immer wieder kommt. Zuletzt war Ende vergangener Woche ein Brite in einem Hotel in Magaluf in den Tod gestürzt, es war das fünfte Todesopfer dieses Jahres in der Großgemeinde. Wegen der Häufung der Fälle fand bereits eine Krisensitzung im Rathaus statt.

Die Verordnung war im Jahr 2016 beschlossen worden und enthält einen Strafenkatalog, mit dem in der britischen Urlauberhochburg Magaluf für Ordnung gesorgt werden soll. Auch in einem neuen Entwurf für die Benimmregeln an der Playa de Palma ist eine Geldstrafe für Balconing enthalten. In Kraft treten wird diese neue Version der Verordnung voraussichtlich aber erst im Herbst.

Die Geldbußen stellte die Gemeinde Calvià im Juni und Juli aus, im vergangenen Jahr waren es insgesamt ebenfalls drei gewesen. Die Gemeinde stellt klar, dass es sich bei den fünf tödlichen Stürzen dieses Jahres nur in einem Fall um Balconing handelte, das Opfer also versucht hatte, von einem Balkon zum anderen zu klettern. /ff