Die Umweltschutzvereinigung Gob hat ein Twitter-Konto eröffnet, mit dessen Hilfe auf Poseidongras ankernde Yachten vor der Küste von Mallorca zur Anzeige gebracht werden sollen. Zudem wolle man mit dem Konto https://twitter.com/sosposidonia international auf das Problem aufmerksam machen und Beschwerden von Bürgern verbreiten, hieß es bei der Vereinigung am Mittwoch (1.8.).

Der Gob reagiert damit auf die Verabschiedung einer Gesetzesverordnung Ende vergangener Woche, die die Beschädigung der ökologisch wertvollen Poseidongraswiesen unter Strafe stellt. Man habe im Laufe des Monats Juli 82 Fälle erfasst, in denen mutmaßlich Yachten mit ihren Ankern die "Posidonia" beschädigten, heißt es. 68 der Yachten habe man identifizieren können. Die Umweltschützer kritisieren allerdings, dass die nun drohenden Geldstrafen mitunter schwer einzutreiben sein dürften, wenn die Yachten in "Steuerparadiesen" gemeldet seien. Zudem dürften die Strafen die vermögenden Besitzer kaum weh tun.

Das neue Regelwerk, das die balearische Linksregierung nach langer Debatte verabschiedete, sieht Geldbußen zwischen 100 und 200.000 Euro vor. Auf Kritik stieß es, weil keine aktualisierte Kartografie der Poseidongraswiesen vorliegt. Zudem werde die Einleitung unzureichend geklärter Abwässer über Ableiter an der Küste im Regelwerk vernachlässigt. /ff