Am Strand S'Amarador im Natuschutzgebiet Mondragó auf Mallorca könnte der kommerzielle Liegen- und Sonnenschirm-Verleih bald verboten werden. Das sieht zumindest der Entwurf eines neuen Schutzplans (Plan de Ordenación de Recursos, kurz: Porn) vor, den das balearische Umweltministerium derzeit erarbeitet. Wie zu erwarten, erntet er sowohl Beifall als auch Kritik.

Während Umweltschützer wie die Organisation Gob die geplante Maßnahme öffentlich begrüßen, hat das zuständige Rathaus von Santanyí eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der die konservative Gemeinderegierung die Pläne der links-grünen Landesregierung kritisiert. Die Abschaffung des Liegen- und Sonnenschirmverleihs sowie der Abbau der Strandkioske bedeute für die Gemeinde einen jährlichen Verlust von rund 500.000 Euro. Darüber hinaus befürchte man durch die Neuerungen eine "Vernachlässigung des Gebiets" und einen Rückgang der Besucher.

Weiterer Kritikpunkt der Gemeinde Santanyí: Der neue Schutzplan sieht vor, die von der Gemeinde angestrebte Erweiterung des Parkplatzes nahe der Badebucht unmöglich zu machen. "Bei der Ausarbeitung dieses Plans wurden nicht alle Seiten angehört, die davon betroffen sind", so Santanyís Bürgermeister Llorenç Galmés.

Der aktuell geltende Schutzplan stammt aus dem Jahr 1992. Wie Umweltschützer seit Jahren anprangern, ist er "längst überholt" und eine Aktualisierung dringend notwendig. "Wir wertschätzen den Vorstoß der Landesregierung, auch, dass die Landwirtschaft als Strategie zur Erhaltung des Naturschutzgebiets eingebunden werden soll", so die Umweltschützer von Gob. /somo