Die konservative Balearen-PP will bei einem Wahlsieg im kommenden Mai einen ihrer umstrittensten Gesetzesvorschläge zurückbringen: das Drei-Sprachen-Modell in der Bildungspolitik, nachdem die Schüler gleichermaßen auf Katalanisch, Spanisch und Englisch unterrichtet werden. Das gab Parteichef Biel Company am Samstag (29.9.) bei einer Parteisitzung zum Thema Bildungspolitik bekannt, wie die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" berichtet.

Demnach wolle man sich am galizischen Modell orientieren, nachdem die Kinder schon ab dem dritten Lebensjahr Englischunterricht bekommen. Auf den Balearen liegt der Anteil dieser Kinder bei 37 Prozent. In Galizien lernten 74 Prozent der Kinder zudem, neben Galizisch, Spanisch und Englisch, eine zweite Fremdsprache. Auf den Balearen liege der Anteil bei 22 Prozent.

Brisantes Datum

Die Ankündigung kommt an einem brisanten Datum: Exakt vor fünf Jahren waren am 29.9. über 100.000 Menschen in Palma de Mallorca auf die Straße gegangen, um gegen das Drei-Sprachen-Modell der damaligen konservativen Regierung zu protestieren. Es war die bislang größte Demonstration in der Geschichte der Inseln. Die stark ideologisch augerichtete Sprachpolitik des damaligen premiers José Ramón Bauzá wird zudem maßgeblich für die Wahlniederlage der Konservativen im Jahr 2015 verantwortlich gemacht,

Parteichef Company gestand bei der Parteisitzung die Fehler in der Sprachpolitik der vergangenen Jahre ein und gab bekannt, die Bildungspolitik in dieser Hinsicht eher praktisch als ideologisch getrieben anzugehen. Man werde den Konsens mit dem Bildungssektor statt die Konfrontation suchen, so Company. /pss