Rund 350 Tonnen asbesthaltiger Rohre aus Faserzement lagern in einem Depot der Stadtwerke Emaya auf Mallorca. Ein mindestens ebenso großer Berg der inzwischen verbotenen Rohre liegt noch in der Erde und wird für die Wasserversorgung der Insel benutzt. Darüber berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Montag (29.10.).

Asbesthaltige Baustoffe müssen gesondert beseitigt werden. Auf Mallorca gab es dafür bislang kein Depot. Der Schadstoff muss deshalb auf Schiffe verladen und nach Valencia gebracht werden.

Für die Stadtwerke Emaya stellt das ein riesiges Problem dar, da ein Großteil der früher verlegten Rohe aus diesem früher als sicher geltenden Faserzement bestehen. Nach und nach werden die Rohre ausgetauscht. Emaya lagert bereits 350 Tonnen der ausrangierten Leitungen im Depot bei Son Anglada an der Ausfahrtsstraße nach Puigpunyent. Einige der Rohre liegen dort bereits seit 20 Jahren, von Vegetation überwuchert.

Um die Kosten für den Transport nach Valencia zu sparen, ließ Emaya ein Depot im Ortsteil Son Reus bauen. Dieses ist bereits fertiggestellt, muss aber noch von den Behörden genehmigt werden. Und da scheint das Problem zu liegen. Weder Balearen-Regierung noch Inselrat fühlen sich zuständig. Die Balearen-Regierung sieht den für Abfall zuständigen Inselrat in der Pflicht. Für Sondermüll dürfe der Inselrat aber keine Entscheidungen treffen, argumentiert man beim Inselrat.

Derweil versichert Emaya, dass keine Gefahr für die Allgemeinheit bestehe. So lange niemand die Rohe anrühre, gehe keine Umweltbelastung von ihnen aus, so Jaume Femenias bei den Stadtwerken. Das Lager an der Landstraße Richtung Puigpunyent sei überwacht. /tg