Das Rathaus von Palma de Mallorca will 40 Prozent der neu ausgeschriebenen Stellen bei der Ortspolizei für Frauen reservieren. Das gab die Stadtverwaltung am Mittwoch (28.11.) bekannt.

Die Maßnahme ist eine von vielen, die im Rahmen des städtischen Gleichstellungsplans zur Personalplanung im öffentlichen Dienst ergriffen werden. Der Plan wurde am Mittwoch verabschiedet - mit zehn Jahren Verspätung, wie die stellvertretende Bürgermeisterin Aurora Jhardi kritisch anmerkte. Im spanischen Recht ist es den Kommunen erlaubt, Frauenquoten zwischen 25 und 40 Prozent einzuführen. Man habe sich bewusst für den höchstmöglichen Wert entschieden, so Jhardi. Denn die überwiegende Mehrheit der Ortspolizisten (85 Prozent) ist derzeit männlich. Ein Jahr lang hatten die Verantwortlichen im Rathaus die Personalsituation bei der Ortspolizei analysieren lassen.

Grundsätzlich sollen durch die Maßnahme Frauen bei gleicher Qualifizierung wie ihre männlichen Mitbewerber bevorzugt werden - sowohl bei der Einstellung als auch bei Beförderungen. Zudem ist geplant, einen Gleichstellungs- und Anti-Diskriminierungs-Beauftragen innerhalb der Polizei von Palma de Mallorca zu etablieren.

Dass Diskriminierung von Frauen in der Ortspolizei der Balearen-Hauptstadt tatsächlich ein Thema ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Der Fall der ehemaligen Ortspolizisten Sonia Vivas hatte 2016 für Aufsehen gesorgt. Sie hatte zwei männliche Kollegen des Mobbings beschuldigt und vor Gericht recht bekommen. /somo