In den Ermittlungen zur sogenannten "Durchfall-Masche" britischer Urlauber auf Mallorca hat das Gericht in Palma nun die Bankdaten mehrerer Geldinstitute angefordert. Die Richter wollen klären ob und wie viel Geld britische Anwaltskanzleien an die Hauptangeklagte L.C. auf Mallorca zahlten.

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Der auf der Insel ansässigen Britin L.C. wird vorgeworfen, britische All-Inclusive-Urlauber auf Mallorca angeworben zu haben, nach dem Urlaub eine Reklamation wegen angeblicher Lebensmittelvergiftung einzufordern. Dazu sollten die Touristen lediglich ein Durchfallmedikament in der Apotheke kaufen, um auf diese Weise vorzutäuschen, man habe sich aufgrund des Hotelessens den Magen verdorben. In den vergangenen Jahren war die Anzahl solcher Reklamationen schlagartig angestiegen. Die britischen Reiseunternehmen zahlten Entschädigungen in Millionenhöhe und forderten diese von den mallorquinischen Hoteliers zurück.

L.C. hatte vor Gericht zugegeben, mit mehreren Mitarbeitern Kontaktdaten von Mallorca-Urlaubern gesammelt und diese an Unternehmen in Großbritannien verkauft zu haben. Sie stritt allerdings ab, die Urlauber zu Versicherungsbetrug angestiftet zu haben. Die nun vom Gericht angeforderten Informationen über die Bankbewegungen sollen klarstellen, wie viel Geld geflossen ist.