Von den Wachtürmen an der Küste von Mallorca soll wieder ein Leuchtfeuer der Menschlichkeit ausgehen. Am 12. Januar, Internationaler Tag der Menschenrechte, veranstalten Lehrer und Schüler des IES Marratxí zusammen mit der balearischen Mathematiker-Vereinigung zum dritten Jahr in Folge ein Feuerspektakel, das die alten Wachtürme in neuem Glanz erscheinen lässt.

Jahrhunderte lang dienten die Türme - "talaias" genannt -, um sich vor Piraten und Eindringlingen zu schützen. Die in Sichtweite voneinander entfernten Wachtürme bilden ein Warnsystem. Sobald sich Feinde der Küste näherten, wurde die Nachricht mit Feuersignalen (in der Nacht) oder Rauchzeichen (am Tag) schnell verbreitet, um Verstärkung anzufordern.

Am 12. Januar werden die Feuersignale erneut entfacht, allerdings um Mallorcas Bereitschaft zu signalisieren, Not leidende Flüchtlinge aufzunehmen. "In Zeiten, in denen überall in Europa Menschenrechte beschnitten werden, sind solche Initiativen wichtiger denn je", erklärt Francisco Miralles vom Inselrat Mallorca, der das Event unterstützt.

Hintergrund: Wenn Mallorcas Wachtürme Rauchzeichen senden

Die Signalkette der mallorquinischen Wachtürme wird an dem Tag zweimal in Gang gesetzt: Um 13 Uhr - mit Rauchzeichen - und um 18.15 Uhr - mit Bengalfackeln. Dazu werden 56 Türme auf der Insel besetzt. Zuschauer sind herzlich willkommen. In diesem Jahr weitet sich die Initiative auf Wachtürme auf Menorca, Ibiza und Formentera aus. /tg