Der Sóller-Tunnel auf Mallorca soll für 29 Millionen Euro mit dem seit langem geforderten Rettungsweg ausgestattet werden. Das haben Inselratspräsident Miquel Ensenyat und Verkehrsdezernentin Mercedes Garrido bei einem Ortstermin am Freitag (28.12.) angekündigt. Anlass war eine Bilanz, nachdem der Sóller-Tunnel seit genau einem Jahr mautfrei durchfahren werden kann.

Bei dem Rettungsweg werde es sich um einen parallel verlaufenden Tunnelschacht handeln, der an neun Stellen mit dem Haupttunnel verbunden sein soll. Der Rettungsweg soll breit genug sein, damit ein Rettungsfahrzeug passieren kann.

Die konkreten Pläne sollen im Januar vorgestellt werden. Bei der Finanzierung hofft der Inselrat von Mallorca auf Madrid: Das spanische Infrastruktur-Ministerium müsse den nötigen Betrag bereitstellen, hieß es. Der Tunnel werde heutigen Sicherheitsstandards genügen, so Garrido. Investiert wird des Weiteren in Generatoren, die im Fall eines Stromausfalls anspringen und die Beleuchtung garantieren sollen, sowie in die Modernisierung der Hydranten.

Den Sóller-Tunnel, der wegen mangelnder Sicherheitsvorkehrungen und hoher Mautgebühren gleichermaßen in der Kritik stand, passieren inzwischen knapp 11.000 Fahrzeuge täglich. Das sind rund 2.000 mehr als vor der Aufhebung der Maut. Erklärt wird dies zum einen damit, dass weniger Fahrzeuge die Serpentinenstraße über den Sóller-Pass nehmen, zum anderen habe der Verkehr generell auf Mallorca zugenommen. /ff

Bilanz: Sóller, ein Jahr nach der Aufhebung der Tunnelmaut